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Papst ruft zu friedlicher Lösung in Berg-Karabach auf

29. September 2023

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz am Mittwoch, 20. September, zu einer friedlichen Lösung im Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien aufgerufen. Nach der Katechese und Grüßen in verschiedenen Sprachen sagte er:

»Gestern habe ich besorgniserregende Nachrichten aus Bergkarabach im Südkaukasus erhalten, wo die bereits kritische humanitäre Lage jetzt von weiteren bewaffneten Zusammenstößen erschwert wird. Ich richte meinen inständigen Appell an alle Beteiligten sowie an die internationale Gemeinschaft, auf dass die Waffen schweigen und alle Anstrengungen unternommen werden mögen, um friedliche Lösungen für das Wohl der Menschen und die Achtung der Menschenwürde zu finden.«

Das autoritär geführte Aserbaidschan hatte am Dienstag, 19. September, eine Militäroperation zur Eroberung Berg-Karabachs begonnen. Die Zahl der Todesopfer unter den Menschen in Berg-Karabach beträgt über 100. Seit Mittwochmittag, 20. September, gilt ein Waffenstillstand.

Berg-Karabach liegt auf aserbaidschanischem Gebiet, ist aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt und hat sich in 1990er-Jahren mit Unterstützung Armeniens in einem blutigen Bürgerkrieg von Baku gelöst. 2020 gelang es dem durch Öl- und Gaseinnahmen hochgerüsteten Aserbaidschan, große Teile der Region zurückzuerobern. Der damals nach dem Krieg zwischen Aserbaidschan und Armenien geschlossene Waffenstillstand war trotz der dort zur Überwachung eingesetzten russischen Truppen brüchig. Zudem hat Baku monatelang den einzigen Zugang Berg-Karabachs zum armenischen Kernland blockiert.