Mit Begeisterung eine gute Zukunft für alle gestalten

29. September 2023

Vatikanstadt. Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz am Mittwoch, 27. September, sprach Papst Franziskus über seine Reise nach Marseille. Eine Mitarbeiterin der deutschsprachigen Abteilung des vatikanischen Staatssekretariats trug folgende Zusammenfassung vor:

Liebe Brüder und Schwestern, meine Apos-tolische Reise führte mich in der vergangenen Woche in die Hafenstadt Marseille. Dort wollte ich an der Abschlusssitzung des »Mittelmeer-Treffens« teilnehmen, bei dem sich Bischöfe und Bürgermeister aus den angrenzenden Gebieten über Zukunftsperspektiven ausgetauscht haben, damit der Mittelmeerraum eine »Werkstatt der Zivilisation und des Friedens« bleiben kann. Von seiner Ostküste aus hat vor zweitausend Jahren die Verkündigung des Evangeliums begonnen, das uns einlädt, als Kinder des einen Vaters in Geschwisterlichkeit zu leben. Heute stehen wir vor der Herausforderung einer großen Zahl von Flüchtlingen, die nach Europa kommen. Lassen wir nicht zu, dass das Mittelmeer zu einem Friedhof und einem Ort der Konflikte wird. Fragen wir uns: Wie wollen wir den Migranten begegnen: mit Gleichgültigkeit oder im Geist der Geschwisterlichkeit? Dabei hilft uns der Blick auf den Menschen und der Blick der Hoffnung: Im Blick auf den Menschen wird uns seine unantastbare Würde deutlich. Mit dem Blick der Hoffnung, derer besonders die jungen Generationen bedürfen, kann die Krise zur Chance für die europäischen Gesellschaften werden: Indem sie sich aus ihrer Selbstbezogenheit befreien, indem sie den Austausch zwischen den Völkern des Mittelmeers ermöglichen, indem sie Flüchtlinge aufnehmen und integrieren, kann Europa mit neuer Begeisterung eine gute Zukunft für alle gestalten.

Der Papst grüßte die Pilger deutscher Sprache auf Italienisch. Anschließend wurde folgende deutsche Übersetzung vorgelesen:

Liebe Brüder und Schwestern, heute begehen wir den Gedenktag des heiligen Vinzenz von Paul, der sich, angetrieben von der Liebe zu Christus, für die Menschen am Rande der Gesellschaft eingesetzt hat. Sein Beispiel sporne auch uns an, den notleidenden Brüdern und Schwestern nahe zu sein.