Pressekonferenz des Papstes auf dem Rückflug von Marseille nach Rom

Kleine Fortschritte auf dem Weg zum Frieden

 Kleine Fortschritte auf dem Weg zum Frieden  TED-039
29. September 2023

Marseille/Rom. Papst Franziskus sieht bei seiner Friedensmission für die Ukraine ers-te Fortschritte. Immerhin gebe es bei der Bemühung um die Rückführung der nach Russland verschleppten ukrainischen Kinder positive Entwicklungen, sagte Franziskus am Samstag, 23. September, auf dem Rückflug von Marseille nach Rom. Das »Mittelmeer-Treffen« (»Rencontres Mediterranéennes«) war der Anlass für die zweitägige Papstreise, die kein offizieller Staatsbesuch in Frankreich war.

Auf die Frage, ob er angesichts des aktuellen Stands der gesamten Friedensmission frus-triert sei, antwortete er, es sei frustrierend, weil die Beteiligten und insbesondere das vatikanische Staatssekretariat sehr viel Arbeit investierten und bisher nur wenig Konkretes erreicht hätten. Zugleich erinnerte er daran, dass es bei Gesprächen in einem Krieg immer nur um das Machbare gehen könne und dass man sich daher keine Illusionen machen solle.

Der Papst sieht, wie er bei der Pressekonferenz weiter sagte, ein größeres Bewusstsein in Europa für die Not von Bootsflüchtlingen; dies sei ein Fortschritt. Verglichen mit seiner ersten Reise nach Lampedusa im Jahr 2013 sei heute das Bewusstsein für das Drama der Bootsflüchtlinge deutlich gewachsen. Zwar werde das Phänomen noch wie ein heißes Eisen betrachtet, von dem man nicht wisse, was man damit machen solle. Aber deutlich mehr Menschen als damals wüssten von dem Problem und redeten darüber.

Vor zehn Jahren hatte Franziskus bei seiner ersten Reise des Pontifikats die italienische Insel Lampedusa besucht und erstmals mit dras-tischen Worten über das Drama der im Mittelmeer ertrinkenden Migranten gesprochen.

Die Ablehnung der Euthanasie für alte Menschen ist nach Überzeugung des Papstes eine Frage der Menschlichkeit und nicht des Glaubens. Auf dem Rückflug nach Rom berichtete er, er habe mit dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron bei dessen vergangenem Rombesuch darüber gesprochen und ihm seine Meinung sehr klar gesagt. »Mit dem Leben spielt man nicht, weder am Anfang noch am Ende«, so der Papst. Wenn man anfange, die Alten zu töten, führe das eine Gesellschaft in den Abgrund.

Nach seiner Rückkehr aus der französischen Hafenstadt Marseille betete Papst Franziskus am späten Samstagabend in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore vor der dortigen Marienikone. Franziskus sucht die Kirche üblicherweise vor und nach jeder Auslandsreise auf.