Vatikanstadt. Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz am Mittwoch, 20. September, hat Papst Franziskus die achte, erneut erweiterte Auflage des deutschen Martyrologiums des
20. Jahrhunderts »Zeugen für Christus« erhalten. Der Herausgeber und deutsche Kirchenhis-toriker Prälat Helmut Moll überreichte dem Heiligen Vater das 2.010 Seiten starke, aktualisierte Werk.
Die in den zwei Bänden verzeichneten rund 1.000 Lebensbilder von Märtyrern des 20. Jahrhunderts umfassen nun 80 weitere Biografien von Menschen, die unter anderem während des Nationalsozialismus, des Kommunismus und in Missionsgebieten wegen ihres Glaubens verfolgt wurden oder gestorben sind. Die Frauen und Männer kommen aus fast allen deutschen Diözesen. »Der weitaus größte Teil der neuen Lebensbilder sind Steyler Missionare, die in Asien ihr Leben gelassen haben, vor allem in China, in Papua-Neuguinea oder auch auf den Philippinen«, erklärte Moll im Gespräch mit »Radio Vatikan«. Dass immer neue Märtyrer-Biografien aufgezeichnet werden können, komme unter anderem daher, dass etliche Missionsorden ihre eigene Geschichte noch nicht wirklich aufgearbeitet hätten, so der Kirchenhistoriker.
Herausgegeben wird das Martyrologium im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz. Moll gab das Werk erstmals 1999 auf Anregung von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) heraus. Mehr als 160 Fachleute haben seit Beginn des Projekts in Zusammenarbeit mit Diözesen und Ordensgemeinschaften die knapp tausend Lebensbilder zusammengestellt. (Im Internet ist das Werk zu finden unter: www.deutsches-
martyrologium.de)