Vatikanstadt. Der Papst hat Journalisten zur verantwortungsvollen Berichterstattung aufgerufen. »In der dramatischen Krise, in der sich Europa angesichts des langwierigen Krieges in der Ukraine befindet, sind wir zu erhöhter Verantwortung aufgerufen«, sagte Franziskus am Samstag, 26. August, bei der Entgegennahme des italienischen Journalismuspreises »è giornalismo«. Er hoffe, dass den Stimmen des Friedens, des Dialogs und der Diplomatie Raum gegeben werde. Franziskus zählte vier »Sünden«« des Journalismus auf: Desinformation, Verleumdung, Diffamierung und Skandalisierung, wobei Desinformation der bedeutendste Fehler des Journalismus sei. Die Informationsgesellschaft dürfe sich nicht in eine Desinformationsgesellschaft verwandeln, warnte der Papst.
Des Weiteren ging Franziskus in seiner Ansprache auf die laufende Weltsynode ein. Die ganze Kirche habe sich einen Weg vorgenommen, um die Botschaft Jesu neu zu entdecken, so Franziskus: »gemeinsam gehen; gemeinsam fragen; sich gemeinsam um gemeinschaftliche Unterscheidungen bemühen«. Synodalität wolle sich die Kirche zur Gewohnheit machen und eine neue Art erlernen, Beziehungen zu leben, einander zuzuhören und gemeinsam auf den Heiligen Geist zu hören. »Wir wollen gemeinsam dazu beitragen, eine Kirche zu bauen, in der sich jeder zu Hause fühlt, wo niemand ausgeschlossen wird«, führte Franziskus weiter aus.
Der Preis »è giornalismo« wird seit 1995 üblicherweise an italienische Medienschaffende verliehen. Papst Franziskus setze seine Stimme mutig für Dialog und Frieden ein, erklärten die Initiatoren des Preises. Die Auszeichnung setze »ein wichtiges Signal für die Informationswelt, insbesondere für die jüngere Generation von Journalisten«.