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Gemeinsames Vorgehen gegen die verborgenen Mächte der Kriminalität

25. August 2023

Vatikanstadt/Rom. Als »guten Hirten« nach dem Vorbild Jesu hat Papst Franziskus den vor 30 Jahren auf Sizilien ermordeten Anti-Mafia-Priester Giuseppe »Pino« Puglisi gewürdigt. Puglisi (1937-1993) habe die »Kleinen und Wehrlosen zur Freiheit erzogen«, schrieb er in einem Brief an Palermos Erzbischof Corrado Lorefice. »Dieser Priester war unermüdlich, er hat sich selbst hingegeben und das Kreuz umarmt, bis zum Blutvergießen.«

Die Kirche in Sizilien solle angesichts der »zahlreichen menschlichen und sozialen Plagen« dieselbe Entschlossenheit an den Tag legen, um mutig eine »gerechte und geschwis-terliche Gesellschaft aufzubauen«, so Franziskus in dem Schreiben. Die beste Antwort auf die »verborgenen Mächte der Kriminalität« sei »das gemeinsame Vorangehen«.

Puglisi, der sich vor allem um Jugendliche kümmerte, um sie von Drogen und dem organisierten Verbrechen fernzuhalten, war am
15. September 1983 von zwei Mafiamördern erschossen worden. 2013 sprach ihn die Kirche selig. In seinen Predigten hatte sich der Priester dezidiert gegen die Mafia ausgesprochen und dabei auch örtliche Bosse namentlich benannt. Aus dem Einsatz Puglisis entstanden in Sizilien mehrere Jugendhilfe- und Sozial-einrichtungen, die nach ihm benannt sind.