Oswiecim/Bonn. Der emeritierte Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat in der Gedenkstätte des früheren NS-Vernichtungslagers Auschwitz zu einem gerechten Frieden im Ukraine-Krieg aufgerufen. Das Vorbild des
heiligen Maximilian Kolbe, der dort am
14. August 1941 stellvertretend für einen Mitgefangenen in den Tod ging, mahne die politisch Verantwortlichen, alles zu tun, um das Leid der Menschen in der Ukraine zu beenden und den Geflohenen die Rückkehr zu ermöglichen, sagte Schick bei einer Eucharistiefeier am Montag, 14. August, dem 82. Todestag Kolbes. »Heiliger Maximilian Kolbe, Patron der Versöhnung, versöhne Russ-land und die Ukraine, erbitte Frieden allen Völkern und Nationen in Europa und der ganzen Welt«, so Schick.
Der Erzbischof würdigte die Nächstenliebe des Franziskaner-Minoriten Kolbe, der die
SS-Schergen gebeten hatte, die Todesstrafe für einen polnischen Mithäftling im Auschwitzer Hungerbunker auf sich nehmen zu dürfen. »Jedes Jahr erfasst mich aber auch erneut das Staunen darüber, dass in der Unmenschlichkeit des KZs in Auschwitz der heilige Maximilian
Kolbe die Menschlichkeit bewahren konnte.«
Kolbe habe gezeigt, dass im Geist Jesu Christi Menschlichkeit auch in größter Unmenschlichkeit möglich sei.