Vatikanstadt. Der Papst unterstützt die Forderung europäischer Anwälte nach Rechtsstaatlichkeit und einer unabhängigen Justiz. Er begrüße die feste Überzeugung der Juris-ten, dass es für Rechtsstaatlichkeit keine Ausnahmen geben dürfe, auch nicht in Krisenzeiten, sagte Franziskus am Montag, 21. August, bei einer Audienz für Anwälte aus den Mitgliedsstaaten des Europa-rates.
Krisen im sozialen und wirtschaftlichen Bereich sowie Identitäts- und Sicherheitskonflikte forderten die Demokratien des Westens zu Antworten heraus, betonte der Papst. Die Angst vor zivilem Ungehorsam, Gewalt und Wandel könne dazu verleiten, die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit umgehen zu wollen, um einfache und schnelle Lösungen zu finden.
Im Hinblick auf die Umweltthematik gab Franziskus in seiner Ansprache bekannt, dass er an einem zweiten Teil von Laudato si’ schreibe, um den Text »angesichts der aktuellen Probleme zu aktualisieren«. Laudato si’ ist eine Enzyklika aus dem Jahr 2015, in der sich Franziskus mit der Bewahrung der Schöpfung beschäftigt. Der Direktor des Presseamtes des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, präzisierte, dass es sich dabei nicht nicht um eine zweite Enzyklika handele, sondern um einen Brief, in dem Papst Franziskus in besonderer Weise auf die Klima-Krisen eingehen werde.