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Franziskus schreibt Brief an Klerus der Diözese Rom

11. August 2023

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat einen Brief an die Priester seiner Diözese Rom geschrieben. In dem Schreiben, das am Montag,
7. August veröffentlicht wurde, warnt Franziskus vor einer »Verweltlichung des Priestertums«. Ein wenig Ruhe habe er nun neben den sommerlichen Aktivitäten und nach der Arbeit der letzten Monate, so der Papst zu Beginn des Briefes. In dem Schreiben dankt er zunächst den rund 3.700 Priestern seiner Diözese, die er Anfang des Jahres umstrukturiert hatte. Danach geht er mit eindringlichen Worte auf Themen wie den Klerikalismus und die Verweltlichung des Priestertums ein.

»Verzeiht mir, wenn ich mich wiederhole«, so der Papst. Als »alter Mann und von Herzen« wolle er seine Beunruhigung zum Ausdruck bringen, »wenn wir in die Formen des Klerikalismus zurückfallen; wenn wir, vielleicht ohne es zu merken, den Menschen zeigen, dass wir überlegen, privilegiert, ›höher‹ gestellt und daher vom Rest des heiligen Volkes Gottes getrennt sind«.

Mit der Suche nach persönlichem Gewinn, der Pflege des eigenen Images und der Steigerung des eigenen Erfolges verliere man den
priesterlichen Geist, den Eifer für den Dienst, die Sehnsucht nach der Sorge um das Volk. Das tägliche Gegenmittel sei, »auf den gekreuzigten Jesus zu schauen, unsere Augen jeden Tag auf den zu richten, der sich entäußert und für uns erniedrigt hat, bis zum Tod«. Der priesterliche Geist bestehe darin, so führt der Papst weiter aus, »uns zu Dienern des Volkes Gottes zu machen und nicht zu Herren, unseren Brüdern und Schwestern die Füße zu waschen und sie nicht unter unseren Füßen zu zertreten«. Das gelte auch für nicht geweihte Glieder der Kirche, die ebenso einen »klerikalen Geist« annehmen könnten.