Vatikanstadt. Papst Franziskus hat seine geplante Reise in die südfranzösische Hafenmetropole Marseille um einen halben Tag verlängert. Wie das vatikanische Presseamt am Samstag, 29. Juli, mitteilte, fliegt der Papst bereits am Freitagnachmittag, 22. September, von Rom nach Marseille. Dort wird er am Flughafen von Staatspräsident Emmanuel Macron begrüßt. Am Freitagabend ist eine Veranstaltung mit den Führern anderer Glaubensgemeinschaften geplant. Gemeinsam will man an die auf See ums Leben gekommenen Seeleute und Migranten erinnern. Am Samstagvormittag, 23. September, nimmt der Papst nach einer Begegnung mit sozial Benachteiligten an dem achttägigen »Mittelmeer-Treffen« (Rencontres Méditerranéennes) teil. An der religiös und kulturell geprägten Veranstaltung wirken 70 junge Menschen aus etwa 30 Ländern sowie 70 Bischöfe aus den mittelbaren und unmittelbaren Anrainerstaaten des Mittelmeers mit. Behandelt werden unter anderem ökologische Fragen sowie das Thema Migration. Nach einem weiteren Treffen mit Präsident Macron feiert der Papst am Samstag-nachmittag im Velodrom von Marseille einen Gottesdienst und kehrt am Abend nach Rom zurück.
Der Erzbischof von Marseille, Kardinal Jean-Marc Aveline, unterstrich in einem Interview mit Vatican News, dass der Papst mit seiner Reise nach Marseille den Völ-kern am Mittelmeer besondere Aufmerksamkeit widme. Er wolle den Blick auf die Herausforderungen und auch auf die Ressourcen für diese Region und auch die dort lebenden Christen lenken. Der Mittelmeerraum sei eine Wiege der Kultur gewesen und habe der ganzen Welt den unermesslichen Reichtum seines philosophischen, kulturellen und geistlichen Erbes geschenkt, zu der auch eine besondere Fähigkeit gehöre, den Menschen zu verstehen, seine Freiheit und seine Neigung, Beziehungen zu den anderen und zu Gott zu knüpfen. Aus dieser Wiege sei allerdings ein Friedhof geworden, wo die Hoffnungen der Armen zerschellten, während die Welt gleichgültig zusehe. Angesichts dieses Dramas werde der Papst, so der Kardinal, sich sicherlich weiterhin bemühen, die Gewissen aufzurütteln. Die konkrete Arbeit in dieser Hinsicht sei eines der Themen des Treffens. Dialog, Solidarität, Verständnis müssten neu belebt werden, und so könne das Mittelmeer eines Tages vielleicht »Meer der Geschwisterlichkeit« genannt werden.