An der »Catholic School of Health Sciences« werden Krankenpflegepersonal, Hebammen, Labortechnische Assistenten, technische Assistenten für Radiologie, Operationstechnische Assistenten und Krankenpflegehelfer ausgebildet, die staatlich anerkannt sind. Die Auszubildenden werden außerdem von einigen Laudato si’-Trainern für das Umweltthema sensibilisiert und erhalten eine praktische Schulung zum Thema »ökologische Umkehr«.
Zunehmend werden in den Schulen der Tertiarschwestern vom heiligen Franziskus (TSSF) in Kamerun die Lehren aus der Enzyklika Laudato si’ von Papst Franziskus vermittelt. Der Vorschlag, Laudato si’ in den Schulen in Trägerschaft der Tertiarschwestern vom heiligen Franziskus ausführlich zu unterrichten, wurde vor kurzem im Rahmen eines Programms eingeführt, das den Namen »Gemeinsam unterwegs mit dem Evangelium der Schöpfung« trägt (»Walking Together with the Gospel of Creation«). Initiiert wurde es von Sr. Alphonsa Kiven aus Kamerun, der Beauftragten ihrer Kongregation für Synodalität. Das Programm wurde von der Kommission für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung (JPIC) finanziert, mit Hilfe von Sr. Sheila Kinsey, der damaligen Co-Sekretärin der JPIC in Rom. Das im März 2023 eingeführte Programm zielt darauf ab, das Bewusstsein
zu schärfen und Laudato si’ zu verstehen.
Außerdem enthält es ein praktisches Training hinsichtlich der »ökologischen Umkehr«. Die Initiative ist eine Antwort auf den Aufruf von Papst Franziskus, das Engagement für junge Menschen zu erneuern und die Leidenschaft für eine ganzheitliche Bildung zu wecken.
Unter der Leitung der Laudato si’-Trainer Sr. Wiysahnyuy Ilyn von den Tertiarschwes-tern vom heiligen Franziskus, Bruder Konyuy William und Bruder Mbiydzenyuy Bill Collins vom Orden der Kapuziner, konzentrierte sich der Unterricht auf die Bedeutung des Umweltschutzes und die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf den Globus. Über die »Bedeutung der ökologischen Umkehr« sprach Sr. Wiysahnyuy, die auch Leiterin der Hebammenabteilung der Schule ist: »In Bezug auf unsere Erde gibt es zahlreiche ökologische Herausforderungen, und es liegt in unserer Verantwortung, als Hüter und Beschützer der Umwelt zu handeln. Durch Ausbildung und praktisches Handeln können wir die junge Generation dazu inspirieren, sich um unsere Erde zu kümmern und auf eine nachhaltige Zukunft hinzuarbeiten.«
Im Gegensatz zum normalen Schulunterricht wurde das Programm als Aktivität im Freien eingeführt, beginnend mit Reflexionen unter einem großen, Schatten spendenden Baum vor der Schule. Die Teilnehmer wurden aufgefordert, still zu sitzen und dem Wind zu lauschen, ein- und auszuatmen, alle natürlichen Dinge um sie herum genau zu betrachten, den Erdboden zu betrachten und darüber nachzudenken, was das Leben ohne ihn wäre und wie er missbraucht wurde. Sie gingen auch in den Schulgarten, um Möhren zu ernten. Diese Dynamik war entscheidend, um ihre volle Aufmerksamkeit zu bekommen, und sie half ihnen, mit der Natur und Mutter Erde in Kontakt zu kommen.
Da die katholische Schule für Gesundheitswissenschaften sich in der Nähe des katholischen St. Elizabeth-Krankenhauses befindet und beide von den Tertiarschwestern vom heiligen Franziskus betrieben werden, hatten die Auszubildenden die Möglichkeit, ein Praktikum im Krankenhaus zu absolvieren. Dort konnten sie einige der erlernten praktischen Lektionen weiter vermitteln, indem sie mit den Schwangeren und jungen Müttern in der Entbindungsstation des Krankenhauses darüber sprachen, welche Folgen einige Verhaltensweisen des Menschen für die Mutter Erde haben und wie sich dies negativ auch auf die Mütter und ihre Kinder auswirkt.
Darüber hinaus wurde ein Überblick über die Enzyklika Laudato si’ gegeben und betont, dass man auf den Schrei der Armen und der verwundeten Mutter Erde hören soll. Die Auszubildenden wurden über den Lebensstil des heiligen Franz von Assisi, des Schutzpatrons der Ökologie, informiert und ermutigt, nachhaltige Praktiken zu beherzigen, wie das Pflanzen von Bäumen, Kompostieren, Blumenanbau, Energiesparen und Reduzierung der Umweltverschmutzung. Die Teilnehmer fertigten Zeichnungen an, auf denen sie die Umwelt darstellten, in der sie leben und die sie für künftige Generationen schaffen wollen. Fon Catherine, eine der Auszubildenden, sagte: »Wir werden mit allen Patienten im Krankenhaus und überall, wo wir hinkommen, über die Sorge für das gemeinsame Haus sprechen.«
Shisong gehört zur Hauptstadt des Bezirks Bui, die Kumbo heißt und die zweitgrößte Stadt in der Nordwestprovinz Kameruns ist. Sie liegt etwa 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Die Tertiarschwestern vom heiligen Franziskus, deren Gründungscharisma die Ausbildung von benachteiligten Mädchen ist, sind seit 1935 in Kamerun tätig. Ihr frühes Engagement im Bildungsbereich galt vor allem Frauen und Mädchen. Neben der katholischen Schule für Gesundheitswissenschaften in Shisong befinden sich zwölf Sekundarschulen in ihrer Trägerschaft. Im Gesundheitswesen betreiben sie mehrere Einrichtungen und vier Krankenhäuser, darunter das
St. Elizabeth Catholic General Hospital in Shisong. Da sie die Zeichen der Zeit erkannt haben, haben sie ihren Missionsauftrag auf pastorale und soziale Dienste ausgeweitet, mit besonderem Augenmerk auf die Sorge für ältere Menschen, Flüchtlinge, Migranten, Binnenvertriebene, Waisen, die Kultivierung der Landwirtschaft und vielem mehr. Die Provinz Kamerun der Tertiarschwestern vom heiligen Franziskus leistet diesen Dienst in Kamerun, in der Zentralafrikanischen Republik, der Demokratischen Republik Kongo, in Nigeria und Marokko.
#sistersproject
Von Munyuy Mercy Vernyuy