· Vatikanstadt ·

Beim Angelus erinnert der Papst an die Bombardierung Roms vor 80 Jahren

Möge der Herr Erbarmen mit uns haben und die Menschheitsfamilie von der Geißel des Krieges befreien

 Möge der Herr Erbarmen mit uns haben und die Menschheitsfamilie von der Geißel des Krieges befreien ...
28. Juli 2023

Vatikanstadt/Rom. Papst Franziskus erinnerte nach dem Angelusgebet am 16. Juli an den 80. Jahrestag der ersten Bombardierung Roms am 19. Juli 1943 vormittags. Die militärische Aktion der Alliierten dauerte drei Stunden, es waren über 500 Bombenflugzeuge beteiligt. 4.000 Bomben wurden auf die Stadt abgeworfen. Allein im Stadtviertel San Lorenzo gab es 717 Tote und 4.000 Verletzte. In anderen Stadtteilen gab es circa 3.000 Tote und 11.000 Verletzte. Zehntausende Häuser wurden zerstört, die Zahl der obdachlos gewordenen Bürger wurde auf 40.000 geschätzt. Am Nachmittag verkündete Radio London die Nachricht und erklärte, dass die Operation notwendig gewesen sei aufgrund der Präsenz militärischer Ziele in der italienischen Hauptstadt. Rom wurde von den Briten als Sitz einer Regierung gesehen, mit denen das Land sich im Kriegszustand befand. Mögliche Schäden an kirchlichen Gebäuden in der Diözese des Papstes wurden dabei in Kauf genommen. Obwohl es sich laut der Alliierten um eine gezielte Aktion handelte, gingen ein Gutteil der insgesamt über tausend Tonnen Sprengstoff im Stadtviertel San Lorenzo mit seiner berühmten Basilika nieder. Papst Pius XII. verließ noch vor dem Ende der Bombardierung den Vatikan in einem Fiat Topolino und begab sich nach San Lorenzo, um bei den Betroffenen zu sein. Mit ausgebreiteten Armen bat er um göttlichen Beistand in diesem »sinnlosen Blutbad«.

Die Stadt Rom gedachte des Jahrestages im Beisein des italienischen Staatspräsidenten Mattarella und weiterer Regierungsvertreter. Um 11.03 Uhr, dem Beginn der Bombardierung, erklangen die Sirenen der Feuerwehr, begleitet vom Glockenschlag der nahegelegenen Kirchen. Es folgte eine Schweigeminute.