Eine Kirche, die hinausgeht, ist stärker

Vatikanstadt/ Rondonópolis. Papst Franziskus hat kirchliche Basisgemeinschaften in Brasilien ermutigt, »hinauszugehen« und ihr Wirken beherzt fortzuführen. Im brasilianischen Rondonópolis fand vom 18. bis 22. Juli ein Treffen kirchlicher Basisgemeinschaften (CEBs) statt, das sich unter anderem mit den Themen des Engagements von Laien und der Kritik an der Ausbeutung natürlicher Ressourcen befasste.

In einer Videobotschaft bekundete Papst Franziskus den rund 1.500 Teilnehmern aus ganz Brasilien seine Nähe und ermutigte sie, ihre Arbeit unter dem Leitwort »Kirche im Aufbruch« fortzusetzen. Die Botschaft wurde vom »Red Eclesial Panamazónica« (Repam), dem katholischen Netzwerk im Amazonasbecken, im Internet veröffentlicht. Franziskus nutzte in dem Video das Bild des Wassers, um seinen Appell zu verdeutlichen: »Wenn das Wasser im Fluss nicht fließt, wird es stagnieren und krank werden. Wenn die Kirche hinausgeht, fühlt sie sich stärker«, so der Papst.

An dem Treffen nahmen Vertreter kirchlicher Basisgemeinschaften aus ganz Brasilien teil sowie Vertreter sozialer Organisationen und von kirchennahen Volksbewegungen. Mit dabei waren auch Ordensleute, 63 Bischöfe und Vertreter anderer christlicher Konfessionen.

Im Mittelpunkt der Begegnung in Rondonópolis, einer Großstadt im Süden des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso, standen die Wertschätzung des kirchlichen Engagements von Laien, kulturelle Vielfalt und Kritik an einem sozioökonomischen Modell, das auf den Raubbau an natürlichen Ressourcen ausgerichtet ist. Bei der Eröffnungsveranstaltung am 18. Juli würdigten die Teilnehmer in Liedern, Tänzen und Ansprachen verschiedene Gruppen: Indigene, afrobrasilianische Gemeinschaften, Landwirte, Fischer, Handwerker, Flüchtlinge, Vertriebene und Randgruppen in der brasilianischen Gesellschaft. Sie zollten auch dem kirchlichen Einsatz zum Schutz der natürlichen Umwelt Anerkennung. Papst Franziskus hatte in der Enzyklika Laudato sì’ unter anderem zum Schutz des Amazonas-Biotops und seiner Bewohner aufgerufen und den Raubbau an Natur und Mensch verurteilt. Das erste interkirchliche Treffen dieser Art fand 1975 in Vitória statt. Das Repam-Netzwerk kämpft gegen die fortschreitende Zerstörung der Natur im Amazonasgebiet und will die Rechte und Würde der dort lebenden Menschen fördern.