Die Lesungen des heutigen Sonntags bilden eine wunderbare Einheit, die uns die Botschaft des Evangeliums besser verstehen lassen. Deshalb möchte ich heute alle drei Texte betrachten.
Die erste Lesung stammt aus dem Buch Sacharja (9,9-10). In dieser Passage wird das Kommen des Messias angekündigt. Es wird beschrieben, wie der König auf einem Esel reiten wird, um den Frieden zu verkünden. Die Menschen werden jubeln und sich über die Ankunft des gerechten Königs freuen. Diese Prophezeiung weist auf Jesus hin, der in die Welt kommt, um Erlösung und Frieden zu bringen, und betont die Hoffnung auf den Messias, der das Heil für sein Volk bringt.
Die zweite Lesung aus dem Brief des Apos-tels Paulus an die Römer (8,9.11-13) ermutigt uns, im Geist zu leben und unser Leben nach dem Geist auszurichten. Er betont, dass der Geist Gottes in uns wohnt und uns von der Sünde befreit. Paulus fordert uns auf, nicht den fleischlichen Begierden zu folgen, sondern durch den Geist zu leben und die Werke des Fleisches zu überwinden. Das ist das, was uns Jesus vorgelebt hat. Deshalb erinnert uns diese Lesung daran, dass der Glaube an Christus eine Veränderung in unserem Leben bewirkt und uns befähigt, im Geist zu wandeln und ein heiliges Leben zu führen. Wenn wir Jesus nachfolgen wollen, müssen wir ihm ähnlich werden!
Das Evangelium (Mt 11,25-30) schließlich bringt auf den Punkt, was unsere Hoffnung, die aus der Nachfolge des Herrn erwächst, beinhaltet. Jesus spricht zu seinen Jüngern und lobt den Vater im Himmel dafür, dass er den »Kleinen« offenbart, was er den »Weisen und Klugen« verborgen hat (vgl. Mt 11,25). Es geht hier um die Bedeutung des Glaubens und der Hingabe, die notwendig sind, um die Botschaft des Himmelreichs zu verstehen. Er offenbart sich den Demütigen und Sanftmütigen, denjenigen, die bereit sind, ihr Herz für die Wahrheit und die Liebe Gottes zu öffnen.
Jesus lädt alle Menschen ein, zu ihm zu kommen und Ruhe zu finden. Er verspricht, dass sein Joch sanft und seine Last leicht ist. Hierbei verwendet Jesus eine metaphorische Sprache, um uns zu zeigen, dass der Weg des Glaubens und der Nachfolge nicht mit schweren Lasten und unnötigen Forderungen verbunden ist. Vielmehr verspricht er, dass er uns in unserer Schwachheit stärken und uns Erleichterung bringen wird.
Dieses Evangelium offenbart uns die Güte und Barmherzigkeit Jesu Christi. Er ermutigt uns, zu ihm zu kommen, wie wir sind, mit all unseren Sorgen, Ängsten und Belastungen. Jesus bietet uns Ruhe für unsere Seelen und einen Weg, um Frieden zu finden. Er ruft uns auf, uns von ihm leiten zu lassen und ihm zu vertrauen.
Diese Passage erinnert uns auch da-ran, dass Demut und Sanftmut wichtige Tugenden im christlichen Leben sind. Jesus offenbart sich denjenigen, die ihr Herz demütig und offen halten. Indem wir unsere eigenen oberflächlichen Bedürfnisse und unser Streben nach weltlichem Ruhm aufgeben, können wir den Frieden und die Fülle finden, die nur in der Beziehung zu Christus zu finden sind.
Darüber hinaus erinnert uns dieses Evangelium daran, dass Jesus unsere Lasten kennt und bereit ist, sie mit uns zu tragen. Wenn wir uns ihm anvertrauen und uns auf ihn verlassen, wird er uns stärken und uns helfen, die Herausforderungen des Lebens zu bewältigen.
Als Gläubige können wir aus diesem Evangelium lernen, demütig und sanftmütig zu sein, unser Herz für die Botschaft Christi zu öffnen und unsere Lasten ihm zu übergeben. Indem wir uns auf Jesus verlassen und seine Einladung annehmen, können wir wahre Ruhe und Frieden in ihm finden.
Br. Immanuel Lupardi OSB ist Missions-benediktiner von St. Ottilien in Oberbayern und Student am Päpstlichen Athenäum Sant’Anselmo in Rom.