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Kardinal Tagle als Sondergesandter des Papstes in der Demokratischen Republik Kongo

Goma braucht Frieden

 Goma braucht Frieden  TED-025
23. Juni 2023

Kinshasa/Vatikanstadt. »Kommt immer zu Jesus, dem Brot des Lebens: als Familie, als Kirche, als Volk. Hungert und dürstet nach ihm! Kommt zu ihm, bleibt in ihm und lebt in ihm! Liebt einander und dient einander im Gedenken an ihn«, unterstrich Kardinal Luis Antonio G. Tagle am 11. Juni in seiner Predigt zum Abschluss des dritten nationalen Eucharistischen Kongresses der Demokratischen Republik Kongo (Foto), der eine Woche lang in
Lubumbashi stattgefunden hatte. Der Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung forderte die Gläubigen auf, die »wahre Speise, die echtes Leben schenkt«, das heißt Jesus im Sakrament der Eucharistie, nicht zu verschwenden. Außerdem sollten sie sich vor falscher Nahrung und giftigen Tränken hüten, weil diese Verständnis, Achtung, Vergebung und die Haltung des Dienens schwächten und zerstörten. In den folgenden Tagen besuchte der Kardinal unter anderem die Kupferminen in Kolwezi und am 13. Juni, begleitet von Kardinal Fridolin Ambongo Besungu und dem Apostolischen Nuntius Ettore Balestrero, die Großstadt Goma im Osten des Landes, Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu. Der Kardinal feierte die heilige Messe im Flüchtlingslager von Lushala, in dem etwa 13.000 Menschen leben. Die meisten von ihnen sind aus den Gebieten geflohen, wo Armee und M23-Rebellenmilizen gegeneinander kämpfen, sowie aus den Zonen, die vom jüngsten Ausbruch des Nyiragongo-Vulkans betroffen sind.

Der Kardinal wurde von Hunderten von Menschen mit landestypischen Gesängen und Tänzen begrüßt. Zu Beginn der Predigt übermittelte er den Anwesenden den Gruß des Papstes, der sie auch seines Gebets versicherte. Konkretes Zeichen der Nähe des Heiligen Vaters war eine großzügige Spende, die den Kauf von zwei großen lebenswichtigen Wassertanks möglich machte.

In seiner Predigt verwies Kardinal Tagle darauf, dass die Chris-ten aufgerufen seien, durch ihr Mitgefühl, ihre demütige Liebe und ihren Dienst im Namen Jesu dazu beizutragen, dass viele Menschen Jesus erleben und einen neuen Sinn oder »Geschmack« in ihrem Leben finden können. Heilung, Respekt, Vergebung, Versöhnung, Wahrheit: um diese Gaben müsse man Gott bitten, die das von Gewalt und Naturkatastrophen verwundete Land dringend brauche. Abschließend reiste Kardinal Tagle in die Hauptstadt Kinshasa, die Papst Franziskus Anfang Februar dieses Jahres besucht hatte. Dort standen Begegnungen mit Regierungsvertretern wie auch mit Seminaristen und Missionaren auf dem Programm.