Vatikanstadt/Rom. 30 Nobelpreisträger haben am Samstag, 10. Juni, in Rom einen Friedens-aufruf unterzeichnet. In dem Text heißt es: »Mögen die bewaffneten Konflikte enden. Wir sagen: Schluss mit Atomwaffen und Minen. Nie wieder Vertreibungen, ethnische Säuberungen, Diktaturen, Korruption und Sklaverei!« Und weiter: »Wir verpflichten uns, die durch Gewalt und Hass, durch soziale Benachteiligung und durch Korruption der Herzen mit Blut befleckte Erde wieder zu reinigen. Auf den Hass antworten wir mit Liebe.« Stellvertretend für Papst Franziskus unterzeichnete auf dem Petersplatz Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die Erklärung, die von den Friedensnobelpreisträgern Nadia Murad und Muhammad Yunus verlesen wurde. Zuvor hatten sich die Nobelpreisträger in dem zum Vatikan gehörenden Gebäude der »Cancelleria« im Zentrum Roms getroffen und den Text gemeinsam beschlossen.
Die Unterzeichnung auf dem Petersplatz war umrahmt von zahlreichen Wort- und Musikbeiträgen und wurde vom italienischen TV-Sender Rai Uno direkt übertragen. Ein Grußwort von Papst Franziskus, der sich seit Mittwoch, 7. Juni, in der römischen Gemelli-Klinik aufhält, verlas Kardinal Mauro Gambetti. Der Franziskaner ist Erzpriester des Petersdoms und leitet die vatikanische Stiftung »Fratelli tutti«, die als Veranstalterin des Ereignisses in Erscheinung trat. Zu den Unterzeichnern des Appells von Rom gehören Kolumbiens Ex-Präsident Juan Manuel Santos, der langjährige costaricanische Präsident Oscar Arias und der Staatschef von Osttimor, Jose Ramos Horta.
In dem Grußwort des Papstes heißt es: »In unserer von Gewalt und Krieg zerrissenen Welt genügen nicht kleine Veränderungen und Anpassungen. Nur ein großes spirituelles und soziales Bündnis, das in den Herzen entsteht und um die Geschwisterlichkeit kreist, kann die Heiligkeit und Unverletzlichkeit der Menschenwürde wieder in den Mittelpunkt stellen.«
Den vollen Wortlaut des Grußwortes finden Sie
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