· Vatikanstadt ·

Gespräch über Lebenswege und -geschichten

09. Juni 2023

Vatikanstadt/Rom. Papst Franziskus wirkte erstmals als Gesprächsgast in einem Fernsehstudio mit. Am Samstag, 27. Mai, nahm er an der Aufzeichnung der religiösen Sendung »A Sua immagine« (dt. Nach seinem Ebenbild) teil. Am Sonntag, 4. Juni, wurde sie auf dem Sender Rai 1 ausgestrahlt. Neben dem Papst waren auch weitere Gäste geladen. Ihre Lebenswege und -geschichten schilderten sie vor dem Heilgen Vater und dem Publikum.

Unter ihnen waren etwa ein Gefängnisseelsorger und eine Ordensfrau, die sich um Menschen mit Behinderung kümmert. Ein Sohn nigerianischer Einwanderer, der Gold bei Olympia geholt hat, schilderte seine Geschichte ebenso wie das Elternpaar eines verstorbenen Mädchens, das den Papst bei und nach seinem letzten Krankenhausaufenthalt getroffen hatte.

Die Moderatorin sprach mit den Gästen über ihre Lebensgeschichten. Papst Franziskus beantwortete Fragen zur Erziehung von Kindern (mit ihnen spielen, Grenzen aufzeigen, Liebe) und insbesondere mit aggressiven Heranwachsenden (»Umarme sie und lass sie spüren, dass die Liebe stärker ist als die Aggression.«). In Bezug auf verstorbene Kinder und die Themen Schmerz und Trauer riet er zu Nähe mit Gesten, ohne Worte.

Weiter sprach der Papst über eines seiner Lieblingsmotive: Maria Knotenlöserin, gemalt im deutschen Barock. Der Maler sei kein großartiger Künstler gewesen, aber die Geschichte des Gemäldes gefalle dem Papst. Einer Legende nach soll der Maler in einer Ehekrise gesteckt haben. Er bot der Muttergottes an, dieses Bild für sie zu malen, damit sie alle Knoten, die in der Ehe Schwierigkeiten bereiteten, löse. »Und am Ende sieht man, dass die Gottesmutter das Wunder vollbracht hat und es weiterging«, sagte Franziskus.