Stimmen, Gesichter
und Wohnungen von Frauen

Nun, da die erste Sitzung der Synode vor der Tür steht, unternehmen wir in dieser Monatsausgabe eine Reise kreuz und quer durch Italien. Wir machen Halt in Klöstern, Abteien, Kirchen, Schulen, Foto-Archiven. Auf der Suche nach Geschichten von Gestern, die zum Heute sprechen. Dabei begegnen wir gläubigen Frauen, die Fragen an diese im Umbruch befindliche Kirche stellen und hören Ordensfrauen, Frauen, Mädchen - auch aus anderen Religionen - und Migrantinnen an, die in ein neues Land gekommen sind.

Maria Giuseppina Buonanno ist in die Benediktinerinnen-Abtei Mater Ecclesiae auf der Insel San Giulio im Piemont gegangen, die das 50-jährige Bestehen der 1973 von Mutter Äbtissin Anna Maria Cànopi gegründeten Klostergemeinschaft in aller Schlichtheit lebt.

Gloria Satta hat die monumentale Basilika Santa Maria Maggiore in Rom, das größte Marienheiligtum der westlichen Welt, das seit 16 Jahrhunderten Rom beherrscht, ihrer ganzen Länge und Breite nach durchwandert: einen Ort des Glaubens und der Schönheit von unschätzbarem geistigem und künstlerischem Wert. Francesco Grignetti hingegen hat die Foto-Archive weiblicher Ordenskongregationen durchgeblättert und hat dort historisch und kulturell kostbare Schätze entdeckt, eine riesige Dokumentation, die zum Gedächtnis zusammengestellt wurde, an die wir aber die Erinnerung verlieren könnten: das Allerwenigste ist digitalisiert, das Risiko für ihre Konservierung und künftige Nutzung ist offenkundig.

Giuseppe Perta lenkt die Aufmerksamkeit zurück auf die tausendjährige Geschichte der Nonnen des Malteserordens, die keineswegs zu Ende ist: heute stehen noch Klöster der Johanniterinnen in Spanien (San Juan de Arce, in Salinas de Añana) und in Malta (Hl. Ursula zu Valletta).

Antonella Palermo führt ein Interview mit Micaela Monetti, der neuen Präsidentin der USMI (Union der Generaloberinnen Italiens), die einen »Freudensprung« tat, als verkündet wurde, dass auch die Frauen Stimmrecht bei der Synode haben würden. Ein wichtiger Punkt, der auch in Assisi bei der Generalversammlung der UMOFC, der Weltunion der katholischen Frauenorganisationen, von der Vittoria Prisciandaro berichtet, wahrgenommen und kommentiert wurde.

Laura Eduati, Journalistin und Englischlehrerin, berichtet über die Erfahrungen, die sie als Lehrerin an einer Abendschule in Padua mit ausländischen Studenten gemacht hat, die fast alle Muslime waren, wo »die Reden über Gott und das Gebet häufig stattfinden, da die Glaubenserfahrung in einer Art und Weise zu den konkreten und alltäglichen Dingen gehört, die auf die Europäer anomal und äußerst neu wirkt.«