Zeugen der Evangelisierung: Andreas Kim Tae-gon

26. Mai 2023

In der Generalaudienz auf dem Petersplatz am Mittwoch, 24. Mai, setzte Papst Franziskus die Katechesenreihe über die Evangelisierung fort. Nachdem er am vergangenen Mittwoch über den heiligen Franz Xaver gesprochen hatte, stand in dieser Woche der koreanische Priester Andreas Kim Tae-gon im Mittelpunkt der Katechese. Eine Mitarbeiterin der deutschsprachigen Abteilung des Dikasteriums für die Kommunikation trug folgende Zusammenfassung vor:

Liebe Brüder und Schwestern, im Zuge unserer Katechesen über den Eifer in der Verkündigung blicken wir heute auf den Märtyrer und ersten koreanischen Priester Andreas Kim Tae-gon. Während der schweren Chris-tenverfolgung im 19. Jahrhundert war die Kontaktaufnahme mit den übrigen Gläubigen sehr gefährlich und musste deshalb in aller Kürze und im Geheimen erfolgen. Um die Brüder und Schwestern im Glauben zu erkennen, genügte dem Heiligen eine kleine Frage: Bist du ein Jünger Jesu? Das war für ihn das Wesentliche der christlichen Identität: ein Jünger Jesu sein, das heißt, Jesus nachfolgen in seiner Sendung und in seinem Zeugnis für den Vater. Die Leidenschaft für das Evangelium wird auch unter widrigen Umständen nicht weniger, im Gegenteil, dort gewinnt sie noch an Wert und bringt reiche Frucht. Auf einer seiner geheimen Missionen brach der heilige Andreas Kim Tae-gon, damals noch Seminarist, im tiefen Winter einmal völlig entkräftet zusammen. Kurz vor der Bewusstlosigkeit und dem drohenden Kältetod hörte er plötzlich eine Stimme, die ihn rief: »Steh auf und geh!« Wir dürfen diesen Ruf auch auf uns beziehen: Erheben wir uns aus aller Mutlosigkeit, Ratlosigkeit und Schwäche und verkünden wir das Evangelium trotz aller Hindernisse. Der Auferstandene selbst gibt uns die Kraft dazu.

Der Papst grüßte die deutschsprachigen Pilger auf Italienisch. Anschließend wurde folgende deutsche Übersetzung der Grüße vorgelesen:

Herzlich grüße ich die Gläubigen deutscher Sprache. Vereint mit der seligen Jungfrau Maria und den Aposteln rufen wir den Heiligen Geist an, er möge unsere Herzen mit seiner Liebe erfüllen und uns anspornen, das Evangelium mutig immer und überall zu verkünden.