Reykjavík/Vatikanstadt. Auf Einladung des isländischen Vorsitzes haben sich vom 16. bis 17. Mai die Staats- und Regierungschefs der 46 Mitgliedstaaten des Europarates in Reykjavik zu einem Gipfel getroffen. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin vertrat den Heiligen Stuhl, der Beobachterstatus beim Europarat hat. Am 17. Mai betonte er in einer Ansprache, dass »kreative Bemühungen für den Frieden« notwendig seien. Es sei der Moment gekommen, zu handeln und in der Ukraine sowie in allen sogenannten »grauen« Zonen Europas einen dauerhaften, gerechten Frieden zu schaffen. Der Heilige Stuhl werde dabei sein Teil tun. Leider zeige der Krieg in der Ukraine, dass das »leidenschaftliche Bemühen um eine auf Gemeinschaft ausgerichtete Politik und die Stärkung der multilateralen Beziehungen eine wehmütige Erinnerung an eine ferne Vergangenheit zu sein scheinen«. Der gemeinsame Traum vom Frieden scheine Schiffbruch zu erleiden. Der Kardinal verwies auf den Geist, in dem der Europarat gegründet worden sei. Gemeinsam mit Papst Franziskus müsse man sich gerade in Bezug auf die vom Krieg zerrissene Ukraine die Frage stellen: »Wo bleiben die kreativen Bemühungen für den Frieden?« Papst Franziskus hatte am 28. April in seiner ersten Ansprache während der Apostolischen Reise nach Ungarn die Frage nach den »schöpferischen Anstrengungen« für den Frieden gestellt. Parolin unterstrich, dass man es nicht tatenlos hinnehmen könne, dass der Angriffskrieg »in diesem gepeinigten Land« weitergehe. »Wir dürfen das ukrainische Volk nicht vergessen, das leidet oder stirbt«, fügte er hinzu.
26. Mai 2023
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