Rom. Bei einem gemeinsamen öffentlichen Auftritt haben Papst Franziskus und die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni für mehr Geburten in Italien geworben. In Grußworten zur »Generalversammlung zur Geburtenrate« sprachen sie sich am 12. Mai für die Schaffung politischer, wirtschaftlicher und kultureller Rahmenbedingungen aus, die Geburten begünstigen. Italien verzeichnet seit rund 40 Jahren eine der niedrigsten Geburtenraten in Europa. Papst Franziskus sagte, die Geburtenrate sei für die Zukunft Italiens und Europas zentral. »Ob Kinder geboren werden, ist der wichtigste Indikator für die Hoffnung eines Volkes«, erklärte der Papst. »Wenn wenige Kinder geboren werden, gibt es wenig Hoffnung. Und das hat nicht nur Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft, sondern bedroht das Vertrauen in die Zukunft.«. Er kritisierte, dass unter den derzeitigen wirtschaftlichen Bedingungen in Italien das Kinderkriegen für junge Paare wie eine »gigantische Herausforderung« erscheine und nicht mehr als allgemeiner Wert, den alle anerkennen und unterstützen. Zugleich wandte sich der Papst dagegen, die Aufnahme von Migranten und die Geburtenrate als Gegensatz zu sehen. »Eine glückliche Gemeinschaft entwickelt den natürlichen Wunsch, sich zu vermehren und Menschen aufzunehmen und zu integrieren«, so Franziskus.
Giorgia Meloni wandte sich am Ende ihrer Rede direkt an den Papst und sagte: »Heiligkeit, wir lieben unsere Familien, wir lieben unser Vaterland, wir glauben an unsere Zukunft, und wir werden unseren Teil dazu beitragen, den Winter des Geburtenrückgangs zu besiegen.« Zuvor hatte sie betont, dass ihre Regierung ein familienfreundliches Klima schaffen wolle.
Der Papst und die Regierungschefin sprachen im Auditorium in der Via della Conciliazione. Veranstalter waren die Stiftung »Fondazione Natalità« und der Verband italienischer Familienvereinigungen.