Vatikanstadt. Seine Heiligkeit Tawadros II., Papst von Alexandrien und Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, ist auf Einladung des Papstes nach Rom gekommen. Anlass war der 50. Jahrestag der Begegnung zwischen ihren Vorgängern Paul VI. und Schenouda III. am 10. Mai 1973. Der fünftägige Besuch des koptischen Patriarchen vom 9. bis 14. Mai begann mit der Teilnahme an der Generalaudienz. Am 11. Mai empfing Papst Franziskus ihn und seine Delegation im Apostolischen Palast in Privataudienz. Das Treffen begann mit einem privaten Gespräch, es folgte die Vorstellung der Delegationen und der Austausch von Geschenken. Als Geschenk überreichte Tawadros II. dem Gastgeber eine Reliquie von 21 koptischen Märtyrern. Sie waren im Februar 2015 von Terroristen des »Islamischen Staates« in Libyen ermordet worden. Als Zeichen der Verbindung kündigte Franziskus an, sie in das Märtyrerverzeichnis der katholischen Kirche aufzunehmen. Die Aufnahme nicht-katholischer Glaubenszeugen in die offizielle römische Märtyrerliste ist ausgesprochen selten. Der heilige Papst Johannes Paul II. veranlasste 2001, dass einige orthodoxe und orientalisch-orthodoxe Märtyrer in das Verzeichnis aufgenommen wurden. Franziskus überreichte Tawadros eine Reliquie der heiligen Katharina von Alexandria, Medaillen und Dokumente aus seinem Pontifikat. Die Begegnung endete mit einem gemeinsamen Moment des Gebets in der Kapelle Redemptoris Mater. Tawadros II. besuchte in den folgenden Tagen verschiedene Behörden der Römischen Kurie, darunter auch des Generalsekretariat der Bischofssynode. Am Sonntag, 14. Mai feierte er mit koptischen Christen in der Päpstlichen Lateranbasilika den Gottesdienst. Die Ansprachen bei der Generalaudienz und bei der Privataudienz im Apostolischen Palast finden Sie auf den
Seiten 2 und 12