· Vatikanstadt ·

Ein besonderer Dienst an einem bedeutsamen Ort

 Ein besonderer Dienst an einem bedeutsamen Ort  TED-019
12. Mai 2023

Vatikanstadt. Mit einer Vesper in der Kirche Santa Maria della Pietà im Campo Santo Teutonico begann am Nachmittag das Programm zur Vereidigung der Schweizergardisten. Bei der anschließenden Kranzniederlegung wurde der gefallenen Gardisten vom 6. Mai 1527 gedacht, die Papst Clemens VII. mit ihrem Leben verteidigt hatten. Erzbischof Edgar Peña Parra nahm daraufhin die Verleihung der Verdienstmedaillen vor.

Angereist war eine hochrangige Delegation der Schweizerischen Eidgenossenschaft, angeführt von der Vizepräsidentin der Eidgenossenschaft, Bundesrätin Viola Amherd.

Weiter waren der Präsident des Nationalrates Martin Candinas und die Präsidentin des Ständerates Brigitte Häberli-Koller gekommen, wie auch der Chef der Schweizer Armee, Korpskommandant Thomas Süssli. Die Delegation des diesjährigen Gastkantons Aargau wurde vom Regierungsrat geleitet und von Landammann Jean-Pierre Gallati geführt.

Die Schweizer Bischofskonferenz war vertreten durch ihren Präsidenten, Felix Gmür, Bischof der Diözese Basel.

Der eigentliche Festtag, der 6. Mai, begann mit einem Festgottesdienst im Petersdom, den Kardinal Kurt Koch feierte. Bischof Felix Gmür und Markus Büchel, Bischof von St. Gallen, konzelebrierten. Unter den Priestern aus der Schweiz war auch der Neupriester Ivan Saric, der selbst vor zehn Jahren bei der Schweizergarde gedient hatte.

In seiner Predigt ging der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch darauf ein, dass Jesus Christus ganz Mensch und ganz Gott sei. »Zwischen Jesus und dem Vater besteht nicht nur Ähnlichkeit, sondern Identität.« Wenn das ernst genommen werde, führe das »in die Herzmitte des christlichen Gottesglaubens hinein«. Gott sei nicht fern und auch nicht stumm, sondern er spreche »durch seinen Sohn zu uns«, so der Kardinal.

Am Vormittag empfing der Papst die Gardisten mit ihren Familienangehörigen (Ansprache siehe links). Am späten Nachmittag folgte dann die feierliche Vereidigung im Damasushof. Der Kommandant der Päpstlichen Schweizergarde, Christoph Graf, unterstrich in seiner Ansprache, dass die Zeit in der Garde eine »einmalige Lebensschule« darstellen könne und die Gardisten ihre Zeit in Rom nutzen sollten. Sie seien aufgerufen, sich dienstbereit und verantwortungsbewusst dem Leben und seinen täglichen Herausforderungen zu stellen, denn mit dem Schwur drückten sie ihre Bereitschaft aus »zu einem besonderen Dienst an einem bedeutsamen Ort«. Die Gardisten legten den Eid je nach Herkunft auf Deutsch (12), Französisch (7), Italienisch (2) und Rätoromanisch (2) ab.