Wichtige Neuerung im Vorfeld der Weltsynode zur Synodalität

Laien erhalten erstmals Stimmrecht bei Bischofssynoden

 Laien erhalten erstmals Stimmrecht bei Bischofssynoden  TED-018
05. Mai 2023

Vatikanstadt. Bei Bischofssynoden im Vatikan können künftig auch Frauen und Männer gleichberechtigt mitberaten und abstimmen, die keine Kleriker oder Ordensleute sind. Das teilten die für die aktuelle Weltsynode zuständigen Kardinäle Mario Grech und
Jean-Claude Hollerich (siehe Bild) am Mittwoch, 26. April, mit. Bislang hatten bei den Versammlungen in Rom nur Bischöfe sowie die Oberen von Ordensgemeinschaften Stimmrecht. Laiengläubige konnten lediglich als Berater (Auditoren) hinzugezogen werden.

Künftig können bis zu 80 Nichtbischöfe an den Weltbischofssynoden teilnehmen, davon fünf Ordensfrauen und fünf Ordensmänner. Unter den übrigen 70 Nichtbischöfen sollen künftig mindestens die Hälfte Frauen sein. Hollerich und Grech betonten bei der Vorstellung der Änderungen, dass die Bischofs-synode trotz dieser Neuerungen im kirchenrechtlichen Sinne eine Bischofssynode bleibe.

Die Weltbischofssynode ist das Organ, in dem das weltweite Bischofskollegium den Papst verbindlich berät. Es wurde 1965 von Papst Paul VI. geschaffen. Die Versammlungen können mit Zweidrittelmehrheit Beschlüsse fassen, die der Papst in einem sogenannten nachsynodalen Schreiben als verbindliche Kirchenlehre übernehmen kann, aber nicht übernehmen muss.

Bei den für Oktober 2023 und 2024 angesetzten Versammlungen der Bischöfe soll es um das Thema Synodalität gehen. Papst Franziskus hat wiederholt deutlich gemacht, dass er künftig die gesamte Kirche, also auch Laiinnen und Laien, an Beratungen und Entscheidungen der Synoden beteiligen will.