Audienz für Führungskräfte und Personal der Fluggesellschaft ITA Airways

»Die Flügel des Papstes«

 »Die Flügel des Papstes«  TED-017
28. April 2023

Papst Franziskus empfing am 14. April Führungskräfte und Personal der italienischen Fluggesellschaft »ITA Airways« und grüßte sie mit den folgenden Worten:

Liebe Freunde,

guten Tag und willkommen!

Ich danke für eure Anwesenheit, ich danke euch, dass ihr hier im Vatikan »gelandet« seid. Ich freue mich! Und ich empfange euch gerne: In gewisser Weise seid ihr die »Flügel des Papstes«, die es mir erlauben, bis an die Enden der Erde zu fliegen und das Evangelium der Hoffnung und des Friedens zu bringen. Manchmal denke ich: Wenn der heilige Paulus die Möglichkeit gehabt hätte, mit dem Flugzeug zu reisen, was wäre dann passiert?

Und in der Tat ist das mit einem Papst geschehen, der seinen Namen trug. Am 4. Januar 1964 begab sich der heilige Paul VI. an Bord der DC-8 von Alitalia – diese DC-8, die jetzt »in Rente« sind –, als erster Papst der Geschichte, der für eine Apostolische Pilgerfahrt ein Flugzeug benutzte. Der Montini-Papst hatte die kurze, aber intensive Reise in das Heilige Land so sehr gewünscht. Er hatte sie begeistert und bewegt den Konzilsvätern am Ende der zweiten Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanums angekündigt. Jener Flug – mit Abflug in Rom-Fiumicino und Ankunft in Amman – leitete die Papstreisen in die Welt ein: eine neue Art und Weise, die pastorale Sendung des Papstes auszuüben, die es dem Bischof von Rom erlaubt hat, zahllose Menschen zu erreichen, die niemals eine Pilgerfahrt nach Rom hätten unternehmen können. Der heilige Paul VI. unternahm nach dieser ersten Reise noch acht weitere in alle Kontinente.

Dann wurde mit dem heiligen Johannes Paul II., der in den 27 Jahren seines Pontifikats 104 internationale Reisen durchführte, diese Form der Mission zu einem wesentlichen Teil des Pontifikats. So ist auch sein Nachfolger Benedikt XVI. gereist, und so habe auch ich das Reisen fortgesetzt. In zwei Wochen werde ich, so Gott will, zu meiner 41. Pilgerfahrt aufbrechen und Ungarn besuchen. Und dann ist da noch Marseille und die Mongolei… und all das Andere, das auf der Warteliste steht.

Die Fluggesellschaft unter italienischer Flagge, die ihr vertretet, begleitet gewöhnlich den Nachfolger Petri und sein Gefolge auf dem Hinflug, und in einigen Fällen tut sie dies auch auf dem Rückflug und bei den Binnenflügen oder den Flügen von einem Land in ein anderes im Rahmen derselben Reise. Das ist ein sehr kostbarer Dienst, der Kompetenz, Sorgsamkeit und Aufmerksamkeit für zahlreiche Details erfordert, einschließlich der nicht einfachen Logistik: Das weiß der Papst sehr gut, der, wie ihr seht, in seiner Mobilität etwas eingeschränkt ist, aber dank eurer Hilfe weiterhin reisen kann!

Mir ist es wichtig, den Menschen zu begegnen, den Gemeinschaften zu begegnen, den Gläubigen, den Gläubigen anderer Religionen, den Frauen und Männern guten Willens… Ihnen persönlich zu begegnen, persönlich mit ihnen zu sprechen ist etwas anderes, als durch eine Botschaft, vielleicht auch mit Video, präsent zu sein. Das ist nicht dasselbe. Der Papst reist, um die Brüder und Schwestern im Glauben zu stärken, um den Leidenden nahe zu sein, um die Friedensstifter zu unterstützen. All dies ist möglich auch durch euch. Daher danke ich euch und, solange Gott will, werden wir weiter gemeinsam fliegen.

Liebe Freunde, ich wünsche euch alles Gute für eure Arbeit. Und danke für diesen Besuch, vielen Dank. Die Muttergottes begleite euch. Ich segne von Herzen euch und eure Familien. Und ich bitte euch, für mich zu beten. Danke!

(Orig. ital. in O.R. 14.4.2023)