Vom Marterpfahl zum Baum des Lebens

07. April 2023

Vatikanstadt. Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz am Mittwoch, 5. April, sprach Papst Franziskus über den »Baum des Kreuzes«, der zum neuen Anfang für uns wird. Ein Mitarbeiter des Dikasteriums für die Kommunikation trug folgende Zusammenfassung vor:

Liebe Brüder und Schwestern, für die Jünger bedeutete das Kreuz Jesu das Ende all ihrer Hoffnung. Aber gerade vom Kreuz aus schenkt Gott einen neuen Anfang. Dieses Folterwerkzeug wird zum Zeichen der Liebe, der Marterpfahl zum Baum des Lebens. Gott schenkt dort einen neuen Anfang, wo wir am Ende sind. Wenn wir das Kreuz betrachten, sehen wir den Herrn entblößt und verwundet. Während wir Bestätigung in Äußerlichkeiten suchen und bemüht sind, mit ihrer Hilfe den Schein zu wahren, konfrontiert uns der Herr, nackt und bloß, mit der Wahrheit über uns selbst. Der Gekreuzigte, dem alles genommen ist, zeigt uns, dass dort neue Hoffnung entsteht, wo wir wieder zum Einfachen, Lauteren und Wesentlichen zurückfinden, wo wir zu Verzicht bereit sind und uns von überflüssigem Ballast befreien. Beim Anblick des Gekreuzigten werden wir sodann auch seiner Wunden gewahr, seiner Verletzungen an Leib und Seele, die am Kreuz ebenfalls zu Zeichen der Hoffnung werden, weil der Herr seine Peiniger dennoch liebt und ihnen vergibt. So verwandelt er Böses in Gutes und Schmerz in Liebe. Angesichts unserer eigenen Verletzungen lädt er uns ein, mit den Anderen wirklich Mitleid zu empfinden und ihnen beizustehen. Solche selbstlose Liebe bringt Heil – uns und den anderen – und schenkt österliche Hoffnung.

Der Papst grüßte die deutschsprachigen Pilger auf Italienisch. Anschließend wurde folgende deutsche Übersetzung der Grüße vorgelesen:

Von Herzen grüße ich die Gläubigen deutscher Sprache. Vereinen wir uns innerlich mit dem Herrn, wenn wir die Feier der heiligen drei Tage seines Todes und seiner Auferstehung begehen, auf dass sich Glaube, Hoffnung und Liebe in uns erneuern.