Wenn das das Paradies
sein soll

Local residents walk past a multi-storey apartment block, which was destroyed in the course of ...
20. März 2023

Die Menschen wissen es zwar, aber trotzdem wiederholen sie zyklisch immer wieder denselben Fehler: Gott spielen zu wollen. Sie machen Revolutionen und zetteln Kriege an, um den Himmel auf die Erde zu holen und das Paradies zu verwirklichen, und versprechen Freiheit und Glück. Und pünktlich ist das Ergebnis das genaue Gegenteil, sie verwirklichen die Hölle, Trümmer, Leid für »die Menschen, die unter den Kriegsverbrechen leiden«, wie der Papst es gestern beim Angelusgebet formuliert hat.

Ebenfalls gestern fand in Mariupol der Besuch des russischen Präsidenten, Vladimir Putin, statt, der wie ein Befreier begrüßt wurde, der »heute das Paradies gebracht hat«. Und heute unterstreicht General Petraeus, der vor genau zwanzig Jahren den Krieg der USA gegen den Irak anführte, trotz des Eingeständnisses »einiger Irrtümer«, die zu diesem Krieg geführt hatten, dass die amerikanischen Soldaten als »Befreier« empfangen worden seien.

Mitten in der Französischen Revolution sprach der junge Saint-Just, rechte Hand des unbestechlichen Robespierre, im Parlament diese feierlichen Worte: »Das Glück ist eine neue Idee in Europa«. Die liberté brachten die jungen Jakobiner mit Hieben der Guillotine, die schließlich auch ihre eigenen Köpfe abschlagen sollten, weil »die Götter dürsten«, um Anatole France zu zitieren. Die Götter des Krieges dürsten nach Menschenblut, aber zum Glück gibt es auch eine andere Geschichte: die Geschichte eines Gottes, der Mensch geworden ist und sich selbst als Brot zum Verzehr anbietet, Leib und Blut, hingegeben für uns Menschen und 1686unser Heil.

Von Andrea Monda