Am Abend des 13. März 2013 zeigte sich Jorge Mario Bergoglio zum ersten Mal ganz in Weiß auf der Mittelloggia des Petersdoms. Neben den freundlichen Worten für seinen emeritierten Vorgänger klangen aus seiner
ersten Ansprache bereits einige Grundzüge seines Pontifikats heraus: die Betonung, Bischof von Rom zu sein, jener Kirche, »die in der Liebe allen Kirchen vorsteht«; die zentrale Stellung des gläubigen Gottesvolkes, das der neue Hirte um seinen Segen bat, bevor er ihn selbst erteilte; das Gebet für »eine große Brüderlichkeit« in einer von Ungerechtigkeit, Gewalt und Kriegen zerrissenen Welt. In den darauffolgenden Tagen erläuterte der Papst die Bedeutung des Namens, den er annehmen wollte, und verband ihn mit dem Traum von einer Kirche, die selbst »arm und eine Kirche für die Armen ist«: Franz von Assisi, so sagte er, »ist für mich der Mann der Armut, der Mann des Friedens, der Mann, der die Schöpfung liebt und bewahrt«. Nur einige Monate später, im November 2013, veröffentlichte der Papst das Apostolische Schreiben Evangelii gaudium, die eigentliche Roadmap seines Pontifikats, in dem er die Christen auffordert, mit ihrem Leben Zeugnis zu geben von der Freude des Evangeliums, und überallhin, besonders denen, die am meisten leiden, die Nähe und Zärtlichkeit Gottes zu bringen, der vergibt, aufnimmt und umarmt. (Auf der Website von Vatican News können Sie die kurzen Videos mit den an Papst Franziskus gerichteten Glückwünschen ansehen.)
17. März 2023