Vatikanstadt/Damaskus. Der Sondergesandte des Papstes in den Erdbebengebieten Syriens rechnet mit Zehntausenden weiteren Toten in der Türkei und Syrien. In einem Interview mit dem Nachrichtenportal »Vatican News« sagte Erzbischof Claudio Gugerotti, bislang sei nur die Zahl jener Toten bekannt, deren Leichname gefunden wurden. Unter den Trümmern der Gebäude lägen aber vermutlich weitere Zehntausende Leichen.
Gugerotti ist Präfekt des Dikasteriums für die Orientalischen Kirchen und hat Mitte Februar unter anderem die Region um Aleppo besucht. Dabei traf er neben Repräsentanten christlicher Kirchen auch Muslime und besuchte eine Moschee, in der Flüchtlinge untergebracht sind. Die Lage in Syrien schildert der frühere Vatikan-Diplomat als fast hoffnungslos. Es sei nahezu unmöglich, Hilfe in das von Krieg und Erdbeben weitgehend zerstörte Land zu bringen.