Pressekonferenz des Papstes auf dem Rückflug nach Rom

Warnung vor Eskalation

 Warnung vor Eskalation  TED-006
10. Februar 2023

Rom. Auf dem Rückweg von den Bürgerkriegsstaaten Kongo und Südsudan hat Papst Franziskus vor einer Spirale der militärischen Eskalation gewarnt. »Halten wir rechtzeitig an, denn eine Bombe ruft nur eine noch größere Bombe hervor«, sagte er am Sonntag, 5. Februar, vor mitreisenden Journalisten auf dem Flug nach Rom, wo er um 16.49 Uhr landete. Es gebe Kriege, die wichtiger schienen, weil sie mehr Lärm machten; für ihn sei aber die ganze Welt in Krieg und Selbstzerstörung verwickelt.

Anlässlich des bevorstehenden ersten Jahrestags des russischen Angriffs auf die Ukraine am
24. Februar ging der Papst auf dem Rückflug auch auf andere Konfliktherde der Welt ein. Dazu zählten etwa die seit vielen Jahren andauernden Kriege in Syrien und im Jemen. Weiter denke er an Myanmar und die dort lebende Minderheit der Rohingya.

Wie er weiter erklärte, plane
er Reisen in die Mongolei und nach Indien. Er beabsichtige, im
Anschluss an ein Treffen mit Bischöfen der Mittelmeer-Staaten im französischen Marseille im September in die Mongolei zu fahren. Der Besuch in Indien sei für 2024 geplant. Offiziell steht für das Jahr 2023 bislang als Auslandsreise die Teilnahme des Papstes am Weltjugendtag im August in Lissabon fest.

Erneut sprach sich Papst Franziskus gegen eine Ausgrenzung homosexueller Menschen aus. Auf eine Journalistenfrage zum Umgang mit dieser Gruppe in den soeben von ihm besuchten Ländern Kongo und Südsudan, könne er nur wiederholen, was er bereits zu dem Thema gesagt habe. Die Formulierung im Katechismus gelte auch in diesem Fall.

Franziskus kam auch auf Benedikt XVI. zu sprechen. Dessen Tod sei gegen ihn »instrumentalisiert« worden. Wer seinen verstorbenen Vorgänger, einen guten und gottesfürchtigen Mann, »ich würde fast sagen, einen heiligen Kirchenvater«, dazu benutze, habe keine Ethik und handle nicht als Mensch der Kirche. Franziskus sagte, man sehe immer wieder die Tendenz, aus theologischen Positionen heraus Konflikte heraufzubeschwören.

Eine Neuerung stellte bei der Pressekonferenz im Flugzeug dar, dass auch der Anglikaner-Primas Justin Welby und das Oberhaupt der reformierten schottischen Kirche, Iain Greenshields, zu Wort kamen.