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Internationale Solidarität nach schwerem Erdbeben in der Türkei und Syrien

Verbundenheit und Gebet des Papstes

Mesut Hancer holds the hand of his 15-year-old daughter Irmak, who died in the earthquake in ...
10. Februar 2023

Ankara/Damaskus. Nach dem schweren Erdbeben im Südosten der Türkei und in Syrien steigt die Opferzahl immer weiter. Nach offiziellen Angaben vom Mittwoch wurden bislang mehr als 9.500 Tote gezählt. Die zuständigen Behörden sprachen von insgesamt mehr als 40.000 Verletzten. Tausende Gebäude seien eingestürzt. Unter den Trümmern werden weitere Opfer vermutet. Unterdessen lief internationale Nothilfe an. Staats- und Regierungschefs aus aller Welt sagten Unterstützung zu. Auch kirchliche Hilfswerke sind im Einsatz.

Aus dem Vatikan bekundete Papst Franziskus in zwei Beileidstelegrammen seine Betroffenheit und Anteilnahme. Der Papst bete für die Erdbebenopfer und die laufenden Hilfsbemühungen. Er habe »mit großer Betrübnis« von dem großen Verlust an Menschenleben durch das Beben in der Türkei und in Nordsyrien erfahren, heißt es in den von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichneten Telegrammen an die Apostolischen Nuntien in der Türkei und Syrien, Erzbischof Marek Solczyński und Kardinal Mario Zenari. Franziskus versichere alle Betroffenen seiner Nähe.

Auch bei der Generalaudienz am Mittwoch, 8. Februar, waren die Gedanken des Papstes »bei den Menschen in der Türkei und in Syrien, die von dem Erdbeben, das Tausende von Toten und Verletzten gefordert hat, schwer getroffen wurden«. Er sagte: »Erschüttert bete ich für sie und bringe meine Verbundenheit mit den Menschen, den Familien der Opfer und mit allen, die unter dieser verheerenden Katastrophe leiden, zum Ausdruck. Ich danke denjenigen, die sich um Hilfe bemühen, und fordere alle auf, Solidarität mit diesen Ländern zu zeigen, von denen einige bereits von einem langen Krieg heimgesucht wurden. Beten wir gemeinsam, dass unsere Brüder und Schwestern diese Tragödie überwinden und vorangehen können. Bitten wir die Gottesmutter, sie zu beschützen.«

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, bat ebenfalls um Solidarität. »Ich rufe dazu auf, die Katastrophenhilfe von Caritas international zu unterstützen», sagte Bätzing der Katholischen Nachrichten-Agentur. Die EU-Kommission in Brüssel teilte mit, auf Bitten der Türkei habe man den Katastrophenschutz-Mechanismus der Europäischen Union aktiviert. Man sei auch bereit, Betroffenen in Syrien im Rahmen humanitärer Programme zu helfen. Der für die Osttürkei zuständige Bischof Paolo Bizzeti, zugleich Präsident der Caritas Türkei, kündigte über den Pressedienst »Asianews« die Mobilisierung von Geldern zugunsten der notleidenden Bevölkerung an. Der Verantwortliche für Caritas Anatolien, John Farhad Sadredin, sagte, in der rund 400.000 Einwohner zählenden Provinzhauptstadt Antakya und der nahe gelegenen Hafenstadt Iskenderun seien mehrere Krankenhäuser von dem Beben beschädigt worden. Auch die dortige Kathedrale stürzte ein.

Das Beben am frühen Montagmorgen hatte eine Stärke von etwa 7,8. Sein Epizentrum lag nahe der türkischen Millionenstadt Gaziantep.