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Franziskus ruft Malteserorden zur Einheit und zu einem wirklichen Dienst an den Armen auf

03. Februar 2023

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat den Malteserorden zur Einheit und zu einem Neuanfang aufgerufen. In einer Botschaft an das in Rom versammelte außerordentliche Generalkapitel der weltweit tätigen Organisation schrieb der Papst, er habe den Orden auf einem bisweilen unwegsamen Weg begleiten müssen. Aber das sei notwendig gewesen, um mit erneuerter Liebe zu einem wirklichen Dienst an den Armen zurückzufinden. »Die Kirche, die Mutter ist, konnte nicht anders als sich um euch, um euren Orden zu kümmern, in vollem Einklang mit eurem Leben und eurer historischen Tradition«, so der Papst.

In der Botschaft rief Franziskus die drei Stände des Ordens auf, die jeweilige Rolle anzunehmen und sich um Versöhnung zu bemühen. Die nach manchen Konflikten neu formulierten beiden Grundsatzdokumente, die Verfassung und der Kodex des Malteserordens, seien jetzt die Grundlage für das Leben und Wirken des Ordens und der dazugehörigen Hilfsorganisationen. Sie seien das Ergebnis eines langen Weges und vieler Begegnungen, unter Mitwirkung der verschiedenen Teile des Ordens und des päpstlichen Bevollmächtigten.

Die zu wählende neue Leitung müsse die Grundlagentexte in die Tat umsetzen, eine geistliche Erneuerung des Ordens voranbringen und seine Einheit stärken, rief Papst Franziskus in seiner Botschaft auf. Alle Mitglieder des Ordens und die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter seien zur Gemeinschaft aufgerufen. »Konflikte und Gegensätze schaden eurem Auftrag«, so der Papst weiter. »Machtgier und andere weltliche Bindungen entfernen uns von Christus, es sind Versuchungen, die wir zurückweisen müssen.«

Die Souveränität des Ordens stehe letztlich im Dienst der Werke der Barmherzigkeit; dies dürfe nicht durch Eitelkeit verzerrt werden. Auch die diplomatischen Missionen des Ordens müssten »Werkzeuge der Nächstenliebe und der Solidarität sein«, betonte der Papst in seiner Botschaft.