Aus dem Vatikan in Kürze

03. Februar 2023

In einer Grußbotschaft an eine Konferenz in Kuba hat der Papst am 27. Januar zum Bau gesellschaftlicher Brücken aufgerufen, um gemeinsam »tragfähige Lösungen zu finden, die niemanden aus-schließen«. Anlass war der 170. Geburtstag von José Martí. Der 1853 in Havanna geborene Poet gilt als Symbol für den Unabhängigkeitskampf seines Landes. Martís Geburtstag sei ein Ansporn, das Gewissen von Verantwortungsträgern weltweit zu wecken, um in einem Klima des Dialogs und der Geschwisterlichkeit Veränderungen zu bewirken.

Mit Bestürzung hat sich Papst Franziskus über die Bluttat in Monterey Park in Kalifornien geäußert, bei der elf Menschen erschossen wurden. Er versicherte in einem Beileidsschreiben vom 25. Januar sein Gebet für die Opfer und ihre Familien. Der Papst sei allen von der Tragödie Betroffenen nahe und vertraue Gott die Seelen der Verstorbenen an, heißt es in dem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichneten Telegramm an den Erzbischof von Los Angeles, José Gomez.

Der Papst hat seine Aussagen zum Thema Homosexualität und Sünde präzisiert, über das er kürzlich in einem Interview (siehe Seite 11) gesprochen hatte. So sei jede sexuelle Handlung außerhalb der Ehe nach katholischer Morallehre eine Sünde, erklärte er in einem auf den 27. Januar datierten Brief an den Jesuiten James Martin, der ihn um Klarstellung gebeten hatte. Dass er nicht explizit von der homosexuellen Handlung, sondern von Homosexualität gesprochen hatte, begründete er mit der Interviewsituation, wo es keine so präzisen Definitionen gebe. Sein eigentliches Anliegen sei gewesen, sich gegen eine Kriminalisierung auszusprechen.