Vatikanstadt. Buddhisten und Christen sollen sich noch mehr engagieren, um gegen Gier, übermäßige Gewinnsucht und mangelnde Solidarität vorzugehen. Für eine entsprechende ökologische Umkehr böten beide Religionen auch spirituelle Ressourcen, sagte Papst Franziskus bei einem Treffen mit einer Delegation aus Kambodscha am 19. Januar im Vatikan.
Religionen müssten noch stärker kooperieren, um »auf allen Ebenen nach integrierten Lösungen zu suchen, die in der Achtung der grundlegenden Interdependenz zwischen der Menschheitsfamilie und der Natur verankert sind«, sagte der Papst weiter. Dabei erinnerte er an den gemeinsamen Appell von Religionsführern und Wissenschaftler vor dem Klimagipfel COP 26 im Herbst 2021 in Glasgow.
Um die ernsthaften Bedrohungen von Menschheit und Planet zu stoppen, sei echte Reue nötig. Nur so ließen sich soziale und wirtschaftliche »Trends, Ideologien und Praktiken, die der Erde schaden und sie missachten«, verlangsamen oder stoppen. So habe etwa Buddha seinen Schülern das Vermächtnis hinterlassen, keine Lebewesen zu verletzen und einen einfachen Lebensstil zu führen. Christen ihrerseits erfüllten ihre ökologische Verantwortung, »wenn sie als vertrauenswürdige Verwalter die Schöpfung schützen, das Werk, das Gott ihnen anvertraut hat«.
Der kambodschanischen Delegation gehörten buddhistische Mönche, Vertreter der Zivilgesellschaft sowie der katholische Bischof der Hauptstadt Phnom-Penh, Olivier Schmitthaeusler, an.