Papst fordert besseren Schutz von Frauen vor Gewalt

  Papst fordert besseren Schutz von Frauen vor Gewalt  TED-048
02. Dezember 2022

Vatikanstadt. Der Papst hat mangelnden und schleppenden staatlichen Aufklärungswillen bei Gewalt gegen Frauen kritisiert. »Leider stehen Frauen in bestimmten Gewaltsituationen nicht nur allein da, sondern erhalten, wenn der Fall zur Anzeige gebracht wird, auch keine Gerechtigkeit, oder die Gerichtsverfahren dauern zu lange, unendlich lang«, erklärte Franziskus am Samstag, 26. November, bei einer Audienz für Kriminalbeamte.

Darum rief er in diesem Zusammenhang zu Wachsamkeit und Verbesserungen auf: »Der Staat muss dafür sorgen, dass der Fall in jeder Phase begleitet wird und dass das Opfer so schnell wie möglich zu seinem Recht kommt.« Allein repressive Maßnahmen reichten dabei aber nicht aus. Entscheidend sei vor allem die Prävention bei der Beseitung dieser »sozialen Geißel, die auch mit kulturellen Einstellungen, tief verwurzelten Mentalitäten und Vorurteilen zusammenhängt«, so Franziskus. Dabei stünden besonders die Familien im Mittelpunkt.

Die Pandemie »mit der erzwungenen Isolation« habe bestimmte Dynamiken innerhalb der Familie verschärft, wenn auch nicht geschaffen. »Es handelt sich in der Tat oft um latente Spannungen, die präventiv auf der Bildungsebene gelöst werden können«, erklärte Franziskus weiter und rief dazu auf, Familien in der wirtschaftlichen und sozialen Krise zu unterstützen, damit »Spannungen im häuslichen, geschlossenen Umfeld« nicht explodierten.