Ghanaischer Kardinal Richard Kuuia Baawobr verstorben

 Ghanaischer Kardinal Richard Kuuia Baawobr verstorben  TED-048
02. Dezember 2022

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat mit Bestürzung auf den Tod des in diesem Jahr ernannten Kardinals Richard Kuuia Baawobr aus Ghana reagiert. In einem Beileidstelegramm würdigte er den »großherzigen Einsatz« des 63-jährigen Bischofs von Wa für die Kirche und die Gläubigen in Ghana, insbesondere die Bedürftigsten. Kardinal Richard Kuuia Baawobr, Bischof von Wa, war am Sonntag-nachmittag, 27. November, in der römischen Gemelli-Klinik gestorben. Papst Franziskus hatte ihm erst vor drei Monaten beim Konsistorium vom 27. August die Kardinalswürde verliehen, unter Zuweisung der Titelkirche Santa Maria Immacolata di Lourdes a Boccea. Eine am Vorabend des Konsistoriums bei seiner Ankunft in Rom erlittene Herzattacke hatte seine Teilnahme am Konsistorium verhindert und ihn gezwungen, sich einer Herzoperation zu unterziehen. Das rote Birett hatte er im Krankenhaus in Empfang genommen.

Richard Baawobr kam am 21. Juni 1959 in Tom-Zendagangn im ghanaischen Nandom-Distrikt zur Welt, verlor mit gerade einmal vier Jahren seinen Vater und trat 1979 ins Priesterseminar von Tamale ein, um dann 1981, nach dem Abschluss des Philosophiestudiums, der Ordensgemeinschaft der Weißen Väter beizutreten. Das Noviziat verbrachte er in Fribourg in der Schweiz, um dann 1982-1987 am Missionsinstitut seines Ordens in London Theologie zu studieren. Am 5. Dezember 1986 legte er den Missionseid ab und wurde dann am 8. Juli 1987 in Ko (Bistum Wa) zum Priester geweiht. Nach vierjähriger Missionstätigkeit im Erzbistum Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) studierte er ab 1991 am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom Bibelexegese und schloss mit dem Lizentiat ab, absolvierte aber auch einen Kurs in Ignatianischer Spiritualität bei den Jesuiten in deren Zentrum Le Châtelard in der Nähe von Lyon. Nach drei Jahren als Novizenmeister in Tansania war er von 1999 bis 2004 Ausbildungsleiter des Ordensseminars in Toulouse. 2004 promovierte er in Biblischer Theologie. Im selben Jahr wurde er zum Generalassistenten seines Ordens gewählt, um dann am 31. Mai 2010 als erster Afrikaner überhaupt zum Generaloberen gewählt zu werden.

Am 17. Februar 2016 ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof seiner Heimatdiözese Wa. Er empfing die Bischofsweihe am 7. Mai desselben Jahres. Auf der XIX. Vollversammlung der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar wurde er, als erster Ghanese, zu deren Vorsitzendem gewählt. Er war seit 2020 Mitglied des Päpstlichen Rats (ab 2022: des
Dikasteriums) zur Förderung der Einheit der Christen.