Vatikanstadt. Bei der Generalaudienz am Mittwoch, 23. November, setzte Papst Franziskus seine Katechesereihe über die Gabe der geistlichen Unterscheidung fort. Eine Mitarbeiterin des Dikasteriums für die Kommunikation trug folgende Zusammenfassung vor:
Liebe Brüder und Schwestern, im Zuge unserer Katechesen über die geistliche Unterscheidung befassen wir uns heute mit der Erfahrung des Trostes, jener tiefen Freude, die uns Gottes Gegenwart in allen Dingen erkennen lässt, die in uns den Glauben und die Hoffnung stärkt und uns mit einem Frieden erfüllt, der aller Anfechtung standhalten kann. Dieser geistliche Trost ist nicht planbar oder machbar, denn er ist wesentlich eine Gabe des Heiligen Geistes, die uns in eine innige Vertrautheit mit Gott bringt. Die heilige Therese von Lisieux beschreibt diesen Zustand der Seele als ein Gefühl der Zärtlichkeit Gott gegenüber, der uns ermutigt und den Wunsch in uns weckt, an seinem Leben teilzunehmen, seinen Willen zu tun und uns bei ihm ganz zu Hause zu fühlen. Es gibt aber auch falsche Tröstungen. Während echte Trös-tung die Seele mild, leicht und sanft wie ein Wassertropfen berührt, der in einen Schwamm eintritt (vgl. hl. Ignatius, Geistliche Übungen, 335), innerlich seine Wirkung entfaltet und unsere Sehnsucht nach Gott vertieft, sind die falschen Tröstungen laut und aufdringlich, aber nicht von Bestand. Diese Art des Trostes, der um seiner selbst willen gesucht wird, führt in die Selbstbezogenheit, er hinterlässt innere Leere, weil er nicht zum Herrn führt, dem wahren und eigentlichen Quell unserer Freude.
Der Papst grüßte die deutschsprachigen Pilger auf Italienisch. Anschließend wurde folgende Übersetzung der Grüße vorgelesen.
Liebe Brüder und Schwestern deutscher Sprache, von den Heiligen können wir lernen, wie wir Gottes Nähe und Liebe in uns aufnehmen können. Folgen wir ihrem Beispiel und lassen wir die Gegenwart des Herrn in unserem Leben aufscheinen, damit unser Lobpreis sich einst mit dem Chor der Heiligen im himmlischen Jerusalem vereine.