Papst Franziskus ernennt

25. November 2022

Vatikanstadt. Papst Franziskus wird die »Caritas Internationalis« (CI), den Zusammenschluss von 162 katholischen Hilfs-, Entwicklungs- und Sozialverbänden aus aller Welt, neu aufstellen. Dazu hat er per Dekret eine kommissarische Leitung ernannt. Sie soll bis zur nächsten Generalversammlung, die im Mai 2023 stattfinden soll, amtieren. Das teilte das vatikanische Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen am Dienstag, 22. November, mit. Die bisherige Führungsspitze ist damit abberufen.

Der Maßnahme vorausgegangen war eine externe Prüfung von »Caritas Internationalis« durch eine unabhängige Kommission. Nach Vatikanangaben ergab diese Prüfung, dass die Finanzverwaltung zwar »solide« sei und die Spendenziele erreicht würden,
dass aber bei den Verwaltungsregeln und
-verfahren Verbesserungsbedarf bestehe. »Schwächen in den Managementverfahren wirkten sich zudem negativ auf den Teamgeist und die Arbeitsmoral der Mitarbeiter aus.« Der Reformprozess solle dazu führen, dass CI »den Mitgliedsorganisationen des Verbandes in aller Welt besser dienen« kann.

Die zeitweise Leitung von »Caritas Internationalis« als Sonderkommissar übernimmt mit sofortiger Wirkung der italienische Unternehmensberater Pier Francesco Pinelli, der auch der Prüfungskommission angehört hatte. Ihm zur Seite stehen María Amparo Alonso Escobar, die derzeitige »Advocacy«-Verantwortliche von CI, und der Jesuit Manuel Morujão, der »für die persönliche und geistliche Begleitung der Mitarbeiter« zuständig sein wird.

Der Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung, Kardinal Luis Antonio Tagle, soll die kommissarische Führung unterstützen und sich vor allem um die Beziehungen zu den Ortskirchen und Mitgliedsorganisationen in aller Welt kümmern. Der von den Philippinen stammende Kardinal Tagle war bisher CI-Präsident.