Worte des Papstes beim Angelusgebet in Asti am Sonntag, 20. November

Die Träume vom Frieden wahr werden lassen

 Die Träume vom Frieden wahr werden lassen  TED-047
25. November 2022

Asti. Zum Abschluss der Eucharistiefeier in der Kathedrale von Asti am Sonntag,
20. November, betete Papst Franziskus mit den Gläubigen den »Engel des Herrn«. Zuvor sagte er:

Am Ende dieses Gottesdienstes möchte ich der Diözese, der Provinz und der Stadt Asti meinen Dank aussprechen: Danke für den herzlichen Empfang, den ihr mir bereitet habt! Mein Dank gilt auch den zivilen und religiösen Autoritäten, auch für die Vorbereitungen, die diesen sehnlich gewünschten Besuch möglich gemacht haben. Euch allen möchte ich sagen, dass es mir ein Vergnügen war, a la fame propri piasi’ encuntreve [in piemontesischem Dialekt: »euch alle zu treffen«]! Und ich wünsche euch: ch’a staga bin [»dass ihr gesund bleibt«]!

Einen besonderen Gedanken und eine Umarmung möchte ich an die jungen Leute richten – danke, dass ihr so zahlreich gekommen seid! Seit letztem Jahr wird der Weltjugendtag in den Teilkirchen am Christkönigsfest gefeiert. Das Thema ist dasselbe wie das des nächs-ten Weltjugendtages in Lissabon, zu dem ich erneut einladen will: »Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg« (Lk 1,39). Die Muttergottes tat das, als sie jung war, und sie sagt uns, dass das Geheimnis, jung zu bleiben, genau in diesen beiden Verben liegt: aufstehen und sich auf den Weg machen. Ich denke gerne an die Muttergottes, die eilte, die es wirklich eilig hatte, die sich eilig auf den Weg machte, und oft bete ich zur Muttergot-tes: »Beeil dich, dieses Problem zu lösen!«

Aufstehen und sich auf den Weg machen: nicht stehen bleiben und an sich selber denken, sein Leben damit vergeuden, Annehmlichkeiten oder der neuesten Mode hinterherzulaufen, sondern sich hohe Ziele setzen, sich auf den Weg machen, seine Ängste überwinden, um den Bedürftigen die Hand zu reichen. Und heute brauchen wir junge Menschen, die wirklich »grenzüberschreitend« sind, keine Konformisten; keine Sklaven ihres Smartphones, sondern die die Welt verändern wie Maria, indem sie den anderen Jesus bringen, die sich um andere kümmern, die zusammen mit den anderen geschwisterliche Gemeinschaften aufbauen, die Träume vom Frieden wahr werden lassen!

Unsere Zeit erlebt eine Hungersnot des Friedens. Wir erleben eine Hungersnot des Friedens. Wir denken an die vielen Orte in der Welt, die von der Geißel des Krieges geplagt werden, insbesondere an die gequälte Ukraine. Lasst uns aktiv werden und weiter für den Frieden beten!

Und beten wir auch für die Familien der Opfer des verheerenden Brandes, der vor einigen Tagen in einem Flüchtlingslager in Gaza, in Palästina, gewütet hat und bei dem auch einige Kinder gestorben sind. Möge der Herr all jene in den Himmel aufnehmen, die ihr Leben verloren haben, und tröste er diese Bevölkerung, die durch jahrelange Konflikte so mitgenommen ist.

Und nun wollen wir die Königin des Friedens, die Gottesmutter, anrufen, der diese schöne Kathedrale geweiht ist. Ihr vertraue ich unsere Familien, die Kranken und einen jeden von euch an, mit den Sorgen und guten Vorsätzen, die ihr im Herzen tragt.