Vatikanstadt. In der Generalaudienz auf dem Petersplatz am Mittwoch, 16. November, setzte Papst Franziskus die Katechesenreihe über die geistliche Unterscheidung fort. Eine Mitarbeiterin der deutschsprachigen Abteilung des Staatssekretariats trug folgende Zusammenfassung vor:
Liebe Brüder und Schwestern, im Rahmen unserer Katechesenreihe über die geistliche Unterscheidung kommen wir auf die Trostlosigkeit zu sprechen. Welche Bedeutung hat die Erfahrung dieses seelischen Zustandes für uns und unser geistliches Leben? Zunächst einmal kann die Trostlosigkeit wie ein Weckruf an uns sein, der uns vor Oberflächlichkeit bewahrt und uns hilft, wachsam und demütig im geistlichen Leben voranzugehen, unser Leben zu verändern, ohne eine künstliche Gelassenheit anzustreben, die uns gleichgültig und damit unmenschlich werden lässt. Im geistlichen Leben geht es letztlich nicht darum, über irgendwelche Techniken ein inneres Wohlbefinden zu erzeugen oder vom Herrn dies und jenes zu erbitten, sondern vor allem darum, eine Beziehung mit ihm aufzubauen, ihn immer besser kennenzulernen und einfach bei ihm, dem Lebendigen, zu sein – auch im Leiden und in der Einsamkeit. Wir erleben in der Trostlosigkeit, dass Gotteserfahrung nicht machbar und nicht verfügbar ist, sondern uns als Gnade zuteilwird. Darauf aber dürfen wir stets vertrauen. Lassen wir uns also nicht entmutigen und verharren wir in schwierigen Momenten durch das Gebet treu in der Nähe des Herrn.
Der Papst grüßte die deutschsprachigen Pilger auf Italienisch. Anschließend wurde folgende deutsche Übersetzung der Grüße vorgelesen:
Liebe Brüder und Schwestern deutscher Sprache, am letzten Sonntag des Kirchenjahres begehen wir das Hochfest Christkönig. Vertrauen wir uns dem Herrn der Geschichte in allen Nöten unserer Zeit an – in der Gewissheit, dass er auf dem Thron des Kreuzes das Böse und den Tod besiegt hat.