Vatikanstadt. Am Hochfest Allerheiligen, 1. November, hat Papst Franziskus die Gläubigen zu einem Leben in radikaler Friedfertigkeit aufgerufen. Beim Angelusgebet auf dem Petersplatz sagte er vor mehreren tausend Pilgern, das Leben Jesu und der Heiligen sei ein »revolutionäres Leben gegen den Strom« gewesen. Von Jesus könne man lernen, dass der Friede nicht vom Himmel falle, sondern mit viel gemeinschaftlichem Einsatz und Geduld geschaffen werden müsse. Der »Same des Friedens« wachse Tag für Tag im Herzen jedes Menschen, durch Werke der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit.
Viele glaubten, dass Friede mit Gewalt und Macht geschaffen werden könne, doch Jesus lehre das Gegenteil. Der Friede werde nie erreicht, indem man andere erobere oder besiege, »der Friede ist nie gewalttätig, er ist nie bewaffnet«, so der Papst. Deshalb gelte es, zuerst »die Herzen abzurüsten«. Alle seien belas-tet mit »aggressiven Gedanken und scharfen Worten«, sie glaubten, sich »mit dem Stacheldraht der Klage und den Betonmauern der Gleichgültigkeit« verteidigen zu können. Stattdessen solle man den Weg des Friedens öffnen, sich im Verzeihen üben und Ungerechtigkeiten überwinden. Nach dem Angelusgebet rief der Papst erneut zum Gebet für Frieden in der Ukraine auf.