Vatikanstadt. Karrierestreben ist für Pries-ter gemäß den Worten von Papst Franziskus der falsche Weg. »Der Aufsteiger ist am Ende ein Verräter, er ist kein Diener«, sagte er in einer Ansprache vor Seminaristen und jungen Priestern am Montag, 24. Oktober. Auch zu bequem dürfte es sich der Pries-ter nie machen. Denn das Leben sei ein »ständiges Ungleichgewicht«, ein Weg durch eine Vielzahl an Schwierigkeiten und Herausforderungen.
Daher sei es, so Franziskus, wichtig, dass Priester den Kontakt mit den Gläubigen aufrecht hielten. Einmal pro Woche sollte ein jeder eine pastorale Erfahrung haben, etwa mit jungen oder alten Menschen. »Zärtlichkeit lernt man bei Kindern und bei alten Menschen. Und die Gewohnheit, alte Menschen abzuweisen, weil sie stören, bringt uns von einer der Quellen der Zärtlichkeit ab«, so Franziskus weiter.
Priester sollten sich stets am Gebet und Dialog orientieren. Hilfe erhielten sie dabei von einem Seelsorger oder geistlichen Begleiter. Dieser müsse nicht unbedingt ebenfalls Priester sein. Auch ein getaufter Laie könne diese Aufgabe übernehmen, so Franziskus. Und die Seminaristen und Priester sollten untereinander eine Gemeinschaft bilden. Läs-tern sei Gift. Mit eindringlichen Worten warnte der Papst die jungen Priester dabei auch vor Pornografie im Internet. »Das reine Herz, welches jeden Tag Jesus empfängt, kann diese pornografischen Informationen nicht empfangen«, sie schwächten das Herz. Zugleich ermutigte Franziskus zum rechten Gebrauch der Sozialen Netzwerke als Kommunikationsmittel. »Sie leisten einen Dienst, um im Leben voranzukommen.«
Einen besonderen Gedanken widmete der Papst in seiner Ansprache zudem der Rolle der Wissenschaft. Hier rief er die jungen Pries-ter auf, stets voller Offenheit und Interesse den Dialog zu suchen. »Wenn ihr antworten könnt, antwortet; wenn ihr nicht antworten könnt, findet jemanden, der es kann.«