Vatikanstadt. Papst Franziskus hat die Bedeutung des Sports für die Kirche betont. Die Kirche stehe dem Sport nahe, weil sie an das Spiel und die sportliche Betätigung als einen »Ort der Begegnung, der Wertebildung und der Brüderlichkeit« glaube, sagte er am Freitag, 30. September, vor den Teilnehmern eines internationalen Sportkongresses im Vatikan. Durch Sport könnten starke und dauerhafte Beziehungen aufgebaut werden. Er sei ein Motor der Gemeinschaft. »Wenn die Welt des Sports Einigkeit und Zusammenhalt vermittelt, kann sie zu einem hervorragenden Verbündeten bei der Schaffung von Frieden werden«, so Franziskus weiter. Sportler rief er dazu auf, soziale Verantwortung zu übernehmen. Zugleich warnte der Papst vor einem Sport, der nur als Geschäft und für den Profit wahrgenommen werde. Sport sei ein soziales Gut und müsse dies auch bleiben.
Wichtig sei eine Möglichkeit zur sportlichen Betätigung für alle. Er ermutigte die teilnehmenden Sportler, sich für einen Sport als »offenes und einladendes Zuhause« einzusetzen. Willkommen sein bedeute, »dass jeder durch die Ausübung des Sports die Möglichkeit erhält, sich selbst zu messen, seine Grenzen auszuloten und sein Potenzial voll auszuschöpfen«. So könne jeder seine Talente entwickeln, »ausgehend von seinem eigenen Zustand, einschließlich der eigenen Gebrechlichkeit oder Behinderung»«, so der Papst.
Die Audienz bildete den Abschluss einer zweitägigen internationalen Sportkonferenz im Vatikan. Unter dem Motto »Sport für alle – verbindend, zugänglich und maßgeschneidert für jeden« berieten gut 250 Fachleute aus aller Welt über mehr gesellschaftliche Teilhabe durch Sport. Aus Deutschland nahm unter anderen die ehemalige Biathletin und Paralympics-Siegerin Verena Bentele teil. Eingeladen zu dem Kongress hatten die vatikanischen Behörden für Familie und Kultur und Sport. Beteiligt war außerdem die Stiftung Johannes Paul II. für Sport in Italien.
Im Rahmen der Audienz unterzeichneten die Konferenzteilnehmer eine Erklärung zu dem Thema. Diese soll zugleich Handlungsaufforderung für einen sicheren und inklusiven Sport weltweit sein. Unter den Teilnehmern war auch der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach.