Vatikanstadt. Bei der Generalaudienz am Mittwoch, 28. September, setzte Papst Franziskus seine Katechesereihe über die Unterscheidung fort. Eine Mitarbeiterin des Dikasteriums für die Kommunikation trug folgende Zusammenfassung der Katechese vor:
Liebe Brüder und Schwestern, heute möchte ich auf ein wesentliches Moment einer guten Unterscheidung der Geister zu sprechen kommen: auf das Gebet, das es uns ermöglicht, ganz einfach und vertrauensvoll zu Gott zu sprechen, so wie mit einem Freund. Die familiäre Vertrautheit mit Gott, die das Leben aller Heiligen kennzeichnet, macht es mit der Zeit immer leichter, zu erkennen, was Gott wohlgefällig ist und wirklich unserem Heil dient. Zugleich hilft eine persönliche Beziehung mit Gott auch gegen die immer wieder aufkommenden Zweifel, Gottes Wille sei vielleicht nicht zu unserem Besten, Gott meinte es mit uns eventuell gar nicht gut und hindere uns an einem glücklichen und erfüllten Leben. Aber so ist es nicht. Eine wirkliche Begegnung mit dem Herrn erkennt man gerade an der tiefen anhaltenden Freude, die sie mit sich bringt. Traurigkeit oder Angst hingegen sind Zeichen der Gottferne. Von dem reichen Jüngling, der Jesus nachfolgen wollte, dies aber nicht schaffte, weil er zugleich an seinem großen Reichtum festhalten wollte, heißt es im Evangelium, dass er traurig wegging (Mt 19,17). Wer vom Herrn weggeht, wird nicht glücklich, auch wenn er noch so viel besitzt. Die Unterscheidung ist nicht leicht, denn der Schein kann trügen, aber die Vertrautheit mit Gott kann Zweifel und Ängste sanft zerstreuen und unser Leben immer empfänglicher machen für sein »mildes Licht« (John Henry Newman).
Der Papst grüßte die deutschsprachigen Pilger auf Italienisch. Abschließend wurde folgende Übersetzung der Grüße vorgelesen:
Ich grüße herzlich die deutschsprachigen Brüder und Schwestern, insbesondere die vielen Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften, die heute hier sind. Bitten wir um die Gnade, in Freundschaft mit dem Herrn zu leben, der uns mit jener tiefen Freude erfüllt, nach der wir uns alle sehnen. Er verlässt uns nie, mit ihm sind wir nie allein.