Vatikanstadt/Kiew. Der von Papst Franziskus in die Ukraine entsandte Kardinal Konrad Krajewski hat am Montag, 19. September, Charkiw und die von der russischen Besatzung befreite Stadt Isjum besucht. In einem Wald bei Isjum im Nordosten des Landes sah er nach Angaben lokaler Medien, wie Ermittler Gräber ausschaufelten und Tote heraushoben. Nach Angaben ukrainischer Behörden wurden dort mehr als 400 Menschen begraben. Manche sollen durch Bombardierungen der Stadt durch russische Truppen ums Leben gekommen sein, andere seien gefoltert und erschossen worden.
Kardinal Krajewski, Präfekt des Dikasteriums für die Barmherzigkeit, besuchte die Ukraine zum vierten Mal seit Kriegsbeginn. Diesmal reiste er unter anderem auch nach Kiew, Odessa und Saporischschja. In der Andreaskathedrale von Odessa konnte Kardina Krajewski auch mit den Gläubigen und Repräsentanten der örtlichen griechisch-katholischen Kirche zusammentreffen. Ebenso wie bei den lateinischen Kirchen besuchte der Gesandte des Papstes auch hier die humanitären Zentren, mit denen der notleidenden Bevölkerung und insbesondere den in der Stadt gestrandeten Binnenvertriebenen Hilfe geleistet wird.
Am Samstag, 17. September, waren Kardinal Krajewski sowie ein katholischer und ein evangelischer Bischof beim Ausladen von Hilfsgütern bei Saporischschja unter leichten Beschuss geraten. Sie hätten sich umgehend in Sicherheit gebracht und seien unverletzt geblieben, berichtete der Kardinal.