Kasachstan erleichtert Einreise katholischer Seelsorger

 Kasachstan erleichtert Einreise katholischer Seelsorger  TED-038
23. September 2022

Nur-Sultan/Vatikanstadt. Katholische Seelsorger sollen künftig unkomplizierter nach Kasachstan einreisen und in den dortigen Kirchengemeinden arbeiten können. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten am Mittwoch, 14. September, in der kasachischen Hauptstadt der Sekretär der zweiten Sektion des Staatssekretariats für die Beziehungen zu den Staaten und zu den internationalen Organisationen, Erzbischof Paul Gallagher, und sein kasachischer Amtskollege Mukhtar Tileuberdi am Rande des Besuchs von Papst Franziskus in dem zentralasiatischen Land.

Durch das Abkommen wird insbesondere die Erteilung von Visa und Aufenthaltsgenehmigungen für geistliches Personal erleichtert. Grundlage für diese Verbesserung sei ein bereits 1998 geschlossenes bilaterales Abkommen, wie das vatikanische Staatssekretariat mitteilte. Dieses Abkommen könne jetzt »breiter angewendet« werden. Die Vereinbarung festige die bestehenden Beziehungen der Freundschaft und Zusammenarbeit, hieß es. Sie trete nach ihrer Ratifizierung in Kraft.

In mehreren Nachfolgestaaten der Sowjetunion, insbesondere in Russland, wird die Arbeit ausländischer Seelsorger bis heute von den Behörden durch bürokratische Auflagen spürbar erschwert. Kasachstan betrachtet die katholische Kirche als eine der einheimischen Religionsgemeinschaften, da dort bereits seit etwa 90 Jahren als Folge stalinistischer Deportationen vergleichsweise zahlreiche Katholiken leben. Mit rund einem Prozent der Bevölkerung und je etwa 80 Pries-tern und Ordensfrauen bilden sie die größte katholische Minderheit in Zentralasien.