Papst Franziskus ruft in Grußwort an Weltkirchenrat zu Frieden auf

Symbol versöhnter Vielfalt

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16. September 2022

Vatikanstadt/Karlsruhe. Papst Franziskus hat die Christen weltweit zum Kampf gegen Ungerechtigkeit und soziale Spaltungen und zu mehr Engagement für den Frieden aufgefordert. »Kriege, Diskriminierung, verschiedene Formen von Ungerechtigkeit und Spaltung dauern fort, auch unter Menschen christlichen Glaubens selbst. Die globalisierte Welt, in der wir leben, verlangt von uns ein gemeinsames Zeugnis des Evangeliums als Antwort auf die dringlichen Anforderungen unserer Zeit«, schrieb der Papst in seinem Grußwort an die vom 31. August bis zum
8. September in Karlsruhe abgehaltene Vollversammlung des Weltkirchenrats ÖRK.

Als Gesandter des Papstes trug der Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, das auf Spanisch verfasste Grußwort des Papstes am Donnerstag, 1. September, vor. ÖRK-Generalsekretär Ioan Sauca dankte dem Papst und würdigte das vertrauensvolle Miteinander zwischen Vatikan und ÖRK.

Papst Franziskus betonte in seinem Grußwort weiter, die Karlsruher Tagung mit Teilnehmern aus mehr als 100 Staaten und von 350 Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften sei schon selbst ein »Symbol für ihre versöhnte Vielfalt«. Er hoffe, dass die Tagung die Gemeinschaft weiter stärken könne, damit die »Einheit der Chris-ten ein noch strahlenderes Zeichen der Hoffnung und des Trostes für die Menschheit wird«.

Zuvor hatte sich der Vorsitzende der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gerhard Feige, fasziniert vom Dialog auf der Vollversammlung des Weltkirchenrats gezeigt. »Die kulturelle Vielfalt und Internationalität mit Christinnen und Chris-ten aus mehr als 100 Staaten begeistert. Ich hoffe, der Versammlung gelingt es, gemeinsame Antworten auf die gewaltigen aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel, Krieg und Rassismus zu finden. Es liegt eine große Spannung über der Vollversammlung«, sagte Feige der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur KNA, auch im Blick auf das Aufeinandertreffen von Delegierten aus Russland und aus der Ukraine.

Die katholische Kirche ist kein Mitglied im 1948 gegründeten Dachverband von protestantischen, anglikanischen und orthodoxen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, aber in mehreren Kommissionen und Arbeitsgruppen des ÖRK als Gast engagiert.

Die Versammlung mit rund 4.000 Delegierten und Expertinnen diskutierte unter anderem über mehr christliches Engagement für den Kampf für die Natur und gegen den Klimawandel. Zugleich ging es um die Situation von Christen in Nahost.