Vatikanstadt. Der Papst hat das Projekt der »Offenen Krankenhäuser« in Syrien gewürdigt. Es sei das Markenzeichen einer Kirche, die sich bemühe, ein Haus mit offenen Türen, ein Ort der menschlichen Geschwisterlichkeit zu sein, so Franziskus bei einer Audienz mit den Initiatoren des Projekts am Samstag,
3. September, in der »Sala Clementina« des Apostolischen Palastes. Der Apostolische Nuntius in Syrien, Kardinal Mario Ze-nari (siehe Foto), hatte es gemeinsam mit der katholischen Stiftung AVSI im Jahr 2017 ins Leben gerufen. Gefördert wird es unter anderem vom vatikanischen Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen und nationalen Bischofskonferenzen.
Die Initiative »Offene Krankenhäuser« unterstützt Menschen in Syrien, die sich keine medizinische Behandlung leisten können. In zwei Kliniken in Damaskus und einer in Aleppo erhalten sie diese kostenfrei. An vier weiteren Orten in Syrien werden medizinische Beratung, diagnostische Untersuchungen und Medikamentenausgaben angeboten.
Der Papst lobte die Behandlung aller Menschen, unabhängig von »ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit«. »In unseren karitativen Einrichtungen müssen sich die Menschen, und vor allem die Armen, ›zu Hause‹ fühlen und ein Klima der würdigen Aufnahme erfahren«, so Franziskus. Es sei bezeichnend, »dass die vielen Muslime, die von Ihren Krankenhäusern unterstützt werden, am dankbarsten sind«.
Zugleich erinnerte der Papst an die verheerende humanitäre Lage in Syrien. »Wenn wir die Zahl der Toten und Verwundeten, die Zerstörung ganzer Stadtteile und Dörfer sowie wichtiger Infrastrukturen, einschließlich der Gesundheitseinrichtungen, betrachten, ist es nur natürlich zu fragen: ›Syrien, wer kann dich jetzt heilen?‹«, so der Papst. Er erinnerte daran, dass »wir alle eine Verantwortung für die Verwundeten haben, die unseres eigenen Volkes und die aller Völker der Erde.«