Vatikanstadt. Für den Monat September bittet Papst Franziskus die Gläubigen insbesondere um ihr Gebet für eine Abschaffung der Todesstrafe. Diese biete den Opfern keine Gerechtigkeit, sondern schüre Rache, so Franziskus im Video zu seinem monatlichen Gebetsanliegen. Zudem verhindere sie jede Möglichkeit, Justizirrtümer wiedergutzumachen. Weiter sei die Todesstrafe aus moralischer Sicht unangemessen: Sie zerstöre »das wichtigste Geschenk, das wir erhalten haben, das Leben«, so der Papst. Das Gebot »Du sollst nicht töten« beziehe sich außerdem sowohl auf die Unschuldigen als auch auf die Schuldigen.
Es sei für die Kirche ein Zeichen von Hoffnung, dass das »Nein zur Todesstrafe« in der ganzen Welt jeden Tag wachse, erklärte Franziskus. Sie sei auch aus rechtlicher Sicht nicht erforderlich: Die Gesellschaft könne Verbrechen »wirksam unterdrücken, ohne dem Täter dauerhaft die Möglichkeit von Wiedergutmachung zu nehmen«.
»Wir dürfen nicht vergessen, dass sich ein Mensch bis zum letzten Moment bekehren und ändern kann«, so der Heilige Vater. »Lasst uns beten, dass die Todesstrafe, die die Unverletzlichkeit und Würde des Menschen angreift, in der Gesetzgebung aller Länder der Welt abgeschafft wird.«
Die Videos mit den monatlichen Gebetsanliegen von Papst Franziskus werden von der vatikanischen Stiftung »Gebetsnetzwerk des Paps-tes» zu wechselnden Themen erstellt. Zu sehen sind sie auf der Website der Initiative sowie unter dem Stichwort »Das Video des Paps-tes« auf Youtube.