Solidarität mit den Menschen in Nicaragua

26. August 2022

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat seine Verbundenheit mit den Menschen in Nicaragua betont. Nach dem Angelusgebet am Sonntag, 21. August, sagte er:

»Liebe Brüder und Schwestern!

Ich verfolge die Situation in Nicaragua, die Menschen und Institutionen betrifft, mit Sorge und Kummer. Ich möchte meine Überzeugung und meine Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass durch einen offenen und aufrichtigen Dialog die Grundlage für ein respektvolles und friedliches Zusammenleben noch gefunden werden kann. Bitten wir den Herrn, durch die Fürsprache der
Allerreinsten, in den Herzen aller einen solchen konkreten Willen zu wecken.«

Am 19. August hatten Polizeikräfte in Nicaragua das Bischofshaus von Matagalpa gestürmt und den regierungskritischen Diözesanbischof Rolando Alvarez sowie sieben weitere Personen festgenommen. Laut Polizei wurde er später in der Hauptstadt Managua unter Hausarrest gestellt. Zuvor hatten Polizisten mehr als zwei Wochen lang das Bischofshaus umstellt. Dem 55-jährigen Bischof wird von den Behörden vorgeworfen, in Kontakt mit »gewalttätigen Gruppen« zu stehen, die »Hassverbrechen gegen die Bevölkerung ausführen wollen«, wie die Polizei am 5. August mitteilte. Zuvor hatte Alvarez öffentlich gegen die Schließung mehrerer katholischer Radiostationen in seinem mittelamerikanischen Heimatland protestiert.

Auch die italienischen Bischöfe erklärten sich solidarisch mit den Menschen in Nicaragua. Die Vorfälle seien »besonders besorgniserregend«.